Beim Architekturpreis Der beste Umbau 2020 entschied nicht nur eine Fachjury über ihre Favoriten. Auch die Leserinnen und Leser der Zeitschrift Umbauen+Renovieren sowie die Besucher der Swissbau waren dazu aufgerufen, für ihren Lieblings-Umbau abzustimmen. Die meisten Stimmen erhielt der Architekt Michael Hemmi, der mit dem Umbau eines Ferienhauses auf der Alp Flix im Bündnerland beweist, wie wichtig das Äussere für die Integration eines Gebäudes in die Landschaft ist. Bei dem Objekt, das um 1850 erbaut worden ist, hatte es sich ursprünglich um zwei aneinandergebaute Ökonomiebauten gehandelt. In den 1960er-Jahren wurde eines davon bis auf die Sockelmauern abgebrochen und durch eine neues, zweigeschossiges Ferienhaus mit kleinteiliger Struktur und ortsfremder Eternitfassade ersetzt. Durch den jüngsten Umbau sollte es zu einer grosszügigen Einheit werden, wobei Baumaterialien und Formen dem Ort entsprechen sollten. «Die Kernidee ist ein gestrickter, hüttenartiger Wohnraum, der in einem gemauerten, einfachen Baukörper steckt und alle wichtigen Funktionen beherbergt», so Michael Hemmi. Aussen erhält das Mauerwerk einen sandfarbenen Kalkverputz. Das Ensemble erscheint nun als gemauertes Haus mit hölzernem Stall und integriert sich wie selbstverständlich in die Landschaft – und hat damit den Publikumspreis vom besten Umbau mehr als verdient.