Von der Ausschreibung unseres Architekturpreises Der beste Umbau bis zur Preisverleihung vergehen jeweils Monate. Wochen des Wartens, wie viele Projekte wohl von den Architekturbüros eingereicht werden – in diesem Jahr waren es 61 –, Stunden des Studiums und der Diskussion in der Jurysitzung und schliesslich das gespannte Erwarten der Auszählung von den Publikumsstimmen. Die Überraschung war gross, dass bei der neunten Austragung des Architekturpreises erstmals ein Wohnungsumbau den Jurypreis und damit den Goldenen Handschuh gewinnen konnte. Welches Architekturbüro die Fachjury unter dem Vorsitz von Elisabeth Boesch überzeugen konnte und welche weiteren Projekte ausgezeichnet wurden, erfahren Sie hier.
Jurypreis
Welche Bedeutung haben Zimmer in einem Ein-Personen-Haushalt? Braucht es Türen? camponovo baumgartner haben für eine Wohnung in Biel in einem Betonbau von 1973 eine ebenso unkonventionelle und überraschende wie schlüssige Antwort gefunden und konnten mit diesem Umbau die Fachjury überzeugen. «Mit diesem poetischen Beitrag ist dem jungen Team eine Architektur gelungen, in der die sinnlichen Aspekte besonders zum Tragen kommen», so die Jury.
Besondere Nennung
Atelier M Architekten überzeugen durch ihre engagierte, umsichtige Herangehensweise an Projekte nicht nur die Jury, die den Architekt*innen eine besondere Nennung verlieh. Das Architekturbüro fällt durch seine kreativen Nachhaltigkeitskonzepte und ein ganzheitliches Verständnis des Bauprozesses auf. Nach akribischer und analytischer Vorarbeit, genauen Messungen und Studien konnte ein unter Denkmalschutz stehendes Stadthaus von 1899 in Zürich Seebach unter Wahrung seiner historischen Substanz, seines Charakters und seiner Patina energetisch ertüchtigt und der Komfort gesteigert werden.
Publikumspreis
Die Herzen des Publikums, das aus zehn durch die Fachjury nominierten Projekten auswählen konnte, eroberte ein Projekt von Althaus Architekten+. Diese haben in Bern einen denkmalgeschützten Wohnstock mit angrenzendem Ökonomieteil aus dem 19. Jahrhundert in ein Drei-Parteien-Haus umgebaut. Das Gebäude wurde durch diesen Eingriff zu einem Ort, in dem Gemeinschaft gelebt wird.