Es gibt in der Schweiz keine zweite Auszeichnung, die spezifisch dem Umbau gewidmet ist. Der bereits 2004 lancierte Architekturpreis «Der beste Umbau» hat darum eine wichtige Funktion. Mit 59 Einreichungen hatte die Ausschreibung auch dieses Mal wieder grossen Erfolg. Die Architekturbüros mussten neu ihre Projekte auf A0-Plakaten präsentieren, die der Jury als Grundlage zur Diskussion dienten.
Der diesjährigen Jury gehörten an: Stefan Cadosch, Inhaber vom Architekturbüro Cadosch & Zimmermann und Präsident des SIA, Remo Derungs, der gemeinsam mit seiner Frau Carmen das Büro Gasser Derungs Innenarchitekturen führt und Präsident der Vereinigung Schweizer Innenarchitektinnen und -architekten ist, Naomi Hajnos, Inhaberin des gleichnamigen Architekturbüros, Dominique Salathé, Inhaber von Salathé Architekten, sowie Britta Limper, Chefredakteurin von Umbauen+Renovieren.
Die architektonische Qualität, der Umgang mit der alten Bausubstanz, die Nachhaltigkeit des Raum- und Energiekonzepts, die Eingliederung in den vorhandenen Kontext, die Qualität des Innenausbaus, die Wohnqualität und die innovative Herangehensweise waren grundlegende Bewertungskriterien sowohl für die Auswahl der Nominierten, die an der Swissbau gezeigt wurden, wie auch des Jurysiegers.
Den Jurypreis durfte das Büro Buchner Bründler aus Basel für ihren Umbau der Casa Mosogno im Tessin entgegennehmen. Das Prädikat der Jury: «Eine qualitätsvolle Innenverdichtung ist das Gebot der Stunde in unserem Land. Es gibt aber auch fast in Vergessenheit geratende Gegenden, in denen eine massive Entdichtung stattfindet. Und wenn es Antworten gibt, wie man Substanz erhalten, möglicherweise gar neue Impulse setzen kann, dann ist dieses Projekt eine dieser pfiffigen Antworten.» Die Jury des Architekturpreises «Der beste Umbau» entschied sich ausserdem, zusätzlich zum Jurypreis eine besondere Nennung vorzunehmen. Diese ging an den Umbau des Wohn- und Atelierhauses La Fenettaz von SAJ Architekten aus Bern.
Paralell zum Architekturpreis «Der beste Umbau» wurde auch die Auszeichnung «Das beste Einfamilienhaus» vergeben. Der diesjährigen Jury mit Barbara Holzer von Holzer Kobler Architekturen, Patric Schmid, Schmid Schärer Architekten, Dominic Meister von Dost Architekten,dem Innenarchitekten Marc Briefer sowie Anita Simeon Lutz, Chefredakteurin von Das Ideale Heim, lag vor allem der Aspekt der räumlichen Nachhaltigkeit und der wegweisenden Wohnkonzeption am Herzen.
Aus den 36 eingereichten Objekten wurden jene ausgewählt, die das Potenzial des jeweiligen Ortes erkannt und Räume mit einer hohen Wohnlichkeit erschaffen haben. Räume, die nicht nur für die jetzige Nutzung bestimmt sind, sondern auch flexibel umgenutzt werden können. Am meisten überzeugte die Jury das kleine Haus in Jonschwil von Lukas Lenherr Architektur in Zürich. «Das Projekt zeigt in der Zeit von Klimadebatte und der Diskussion um Ressourcen neue Wege auf», meint die Jury.
Jurysieger «Das beste Einfamilienhaus»:
Lukas Lenherr Architektur, Zürich
Kleines Haus, Jonschwil SG
Mehr Infos zu den Architekturpreisen finden Sie auf www.architekturpreise.ch
Ausführliche Reportagen der Gewinnerprojekte lesen Sie in den nächsten Ausgaben unserer Zeitschriften
Umbauen + Renovieren und Das Ideale Heim.