Kreative Inszenierungen

Designers' Saturday: Interview mit Jörg Boner

Am Designers' Saturday 2012 holte Jörg Boner für Schätti Leuchten das Glarnertal in eine Langenthaler Fabrikhalle.

Die Installation wurde mit dem DS Award in Bronze ausgezeichnet.

2014 kreierte Jörg Boner für Schätti Leuchten einen riesigen Lampenschirm.

Für die Leuchten im begehbaren Lampenschirm gab es den DS Award in Gold.

Die Maschinen der Textilproduktion wurden in die Inszenierung eingebunden.

2014 gestaltete Jörg Boner auch den Auftritt von Wittmann mit der ebenfalls von ihm entworfenen Sitzmöbelkollektion «Oyster».

Die Ausstellungsstruktur war inspiriert von den Studien und Projekten des russischen Ingenieurs Wladimir Grigorjewitsch Schuchow, der danach strebte, kostengünstig und mit minimalem Materialeinsatz zu bauen.

Am Designers' Saturday 2010 zeigt Jörg Boner «The factory»: eine Fabrik in der Fabrik, gefertigt komplett aus Karton.

In der Kartonfabrik waren aktuelle Arbeiten von Jörg Boner zu sehen, beispielsweise der Stuhl «wogg 50», die Strassenlaterne «UN» ...

... oder «Thermos», eine portabele Kaffeekanne, deren elastischer Griff zwei Becher halten kann.

Alle zwei Jahre im November wird Langenthal im Kanton Bern zum Design-Mekka: es ist Designers' Saturday. In den Fabrikationsstätten von fünf Unternehmen und an zwei weiteren Standorten präsentieren sich über 70 Aussteller mit kreativen Inszenierungen fernab vom Flair herkömmlicher Messen. Der Designer Jörg Boner ist Stammgast am Designers’ Saturday. Im Interview hat er uns erzählt, wieso das so ist.

 

Herr Boner, was macht den Designers’ ­Saturday in Ihren Augen aus?
Es gibt Gastgeber, Gäste und Besucher. Aus meiner Sicht ist es eine tolle Situation, dass jeder Standort von einem Gastgeber geführt wird, der wiederum einige Aussteller als Gäste bei sich aufnimmt. Das gibt eine Vertrauenssituation und eine gegenseitige Abhängigkeit, die das Ganze irgendwie spannend machen. Die Besucher profitieren von diesem Verhältnis. Denn die Räume sind sehr unterschiedlich und haben ganz verschiedene Qualitäten. Jeder Standort will nur das Beste für seine Aussteller und seine Besucher. Das macht den Rundgang reich.

Sie haben bei den vergangenen Ausgaben für verschiedene Hersteller zahlreiche Installationen realisiert und haben mehrere DS Awards gewonnen. Wie gehen Sie bei der Konzeption Ihrer Inszenierungen jeweils vor?
Mich interessiert der Ort der Ausstellung. Aus diesem Ort versuche ich maximal viele Bedingungen, Eigenheiten, Charakteristiken herauszulesen, die ich dann in die Präsentation einfliessen lasse. Mich fasziniert dieser Zusammenhang immer wieder aufs Neue.

Beim Designers’ Saturday 2008 waren Sie Jurymitglied. Was war Ihnen wichtig bei der Beurteilung der Beiträge?
Wichtig war mir, dass dem Designers’ Saturday Rechnung getragen wurde. Damit meine ich einen sorgfältigen Umgang mit der Aufgabe. Und dass auf keinen Fall eine schnöde Verkaufspräsentation entsteht, die irgendwo auf der Welt stehen könnte.

In diesem Jahr sind Sie zum wiederholten Male mit einer Installation für ­Schätti Leuchten dabei. Was erwartet den Besucher dort?
Viel Stimmung, eine charakteristische Atmosphäre, die sich dem Thema Licht widmet. Charakteristisch ist dieses Jahr ein langer, dunkler Gang. Wir werden ihn in die Atmosphäre eines herbstlichen Jahrmarktes tauchen, farbiges Licht, enge Gassen ... in denen wir uns ganz viele Leute vorstellen.

Studieren Sie vorab die Konzepte der anderen Aussteller, oder lassen Sie sich überraschen?
Ich studiere nie andere Konzepte. Jede Ausstellung hat ihre eigene Wahrheit. Diese zu finden, damit sind wir ganz gut beschäftigt.

 

Der Designers' Saturday 2018 findet vom 2. bis 4. November statt.

Der Designer Jörg Boner.