Kulturerbe hautnah

Europäische Tage des Denkmals

Der Pont de Vessy im Kanton Genf ist ein wegweisender Brückenbau des Ingenieurs Robert Maillart aus dem Jahr 1936.

Das Schlössli Wohlen, ein ehemaliges Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert, wurde in ein Haus der Begegnung umgenutzt (Umbau: Furter Eppler Partner Architekten)

Unter den historischen Zimmereinrichtungen im Landesmuseum Zürich ist auch ein Prunkzimmer aus dem 1592 erbauten Seidenhof in Zürich zu finden mit einem bunt bemalten Winterthurer Kachelofen.

Die kostenlose Broschüre mit dem kompletten Programm der Europäischen Tage des Denkmals 2018 in der Schweiz kann hier bestellt oder heruntergeladen werden.

Nicht wie gewohnt an einem, sondern gleich an vier Wochenenden vom 1. bis am 23. September finden die Europäischen Tage des Denkmals heuer statt. Unter dem Motto «Ohne Grenzen» präsentiert jeweils eine von vier Regionen ihr kulturelles Erbe und lädt Nachbarn aus dem In- und Ausland zu einem Besuch ein. Feierlicher Anlass für das einmalige Format sind der fünfundzwanzigste Geburtstag der Denkmaltage in der Schweiz sowie das Europäische Kulturerbejahr 2018. Wir haben ein paar Highlights aus dem Programm herausgegriffen:

Ein besonderes Erlebnis steht Besuchenden in Genf bevor, wo sich der 1920 erbaute Flughafen hinter den Kulissen erkunden lässt. In der Stadt Bern lässt sich die Nydeggbrücke, eine ingenieurtechnische Pionierleistung, unter der Führung eines Bauingenieurs von innen erkunden. Die Abtei von Payerne ist momentan für Besucher aufgrund von Restaurierungsarbeiten geschlossen. Nicht so an den Denkmaltagen, wo Fachleute in die laufenden Arbeiten an den Gemäuern aus dem 11. Jahrhundert einführen. Der Kanton Tessin beheimatet architektonische Kleinode des 20. Jahrhunderts, von denen so viele wie noch nie zuvor an den Denkmaltagen gezeigt werden, darunter Werke von Rino Tami und Heinz Isler, Villen und Wohnhäuser der 1920er-Jahre sowie Schulbauten der Nachkriegsmoderne.

In der Innerschweiz stehen ebenfalls Bauten der Nachkriegsmoderne im Fokus: Nebst imposanten Betonklöstern und anderen Sakralbauten wird in Podiumsdiskussionen über den Umgang mit diesen jungen Denkmälern sowie über die Zwischennutzung denkmalgeschützter Gebäude diskutiert. Die Solothurner Denkmalpflege öffnet ihr Depot – eine wahre Schatzkammer unbekannter Objekte aus verschiedensten Epochen. Basel und Birsfelden laden zu musikalisch untermalten Entdeckungen entlang des Rheins ein, sei es bei der Erkundung eines Kraftwerks oder bei der Fahrt auf einem eleganten Passagierschiff. Im Kanton Zürich zeigen die Denkmaltage das weitläufige Gelände der Chemischen Fabrik bei Uetikon am See. Nebst den denkmalgeschützten mächtigen Fabrikhallen sind auch der Umgang mit dem unmittelbaren Gewässerraum sowie die von der Chemie über 200 Jahre beanspruchten Gebäude und deren Tragkonstruktionen Thema.

Dies ist nur ein kleiner Teil der Attraktionen, die an vier Wochenenden im September in der ganzen Schweiz zu erleben sind. Das Thema «Ohne Grenzen» lädt dazu ein, Grenzen nicht nur geografisch, sondern auch sprachlich, chronologisch, materiell oder sozial zu überschreiten. In diesem Sinne: Nutzen Sie die Denkmaltage als Gelegenheit zur Teilhabe am Kulturerbe, laden Sie Freunde und Familie zu einem Ausflug ein und bestellen Sie die kostenlose Programmbroschüre auf hereinspaziert.ch!