Zugegeben, im März denken die wenigsten nochmals an ein Wochenende in den Bergen. Dennoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass die letzten Tage der Saison meist auch die besten sind. Nicht nur, dass man fast gänzlich alleine seine Schwünge auf der Piste zieht, auch die Schneeverhältnisse sind gegen Ende der Saison nochmals phänomenal. Noch nicht überzeugt? Dann kann Sie vielleicht nicht die Piste, sondern das The Hide Hotel Flims in die Berge locken.
Der erste Eindruck ist allerdings wenig schmeichelhaft. Das Hotel befindet sich im neuen Gebäudekomplex Stenna auf der Brücke am Ende von Flims, eingebettet in ein Einkaufscenter. Dass es mutig ist, ein Hotel an dieser Lage zu eröffnen, dem war sich Gastgeber Daniel Mani bewusst. Das Hotel hier einzubinden ist eine Herausforderung, denn ein Einkaufscenter ist kein Ort, der Gemütlichkeit ausstrahlt. Betritt man allerdings die Lobby, ist die Umgebung von Kino, Rolltreppen und Shoppingmall rasch vergessen.
Wer sich auf ein klassisches Ski-Hotel im romantischen Alpenchic Ambiente einstellt, ist hier an der falschen Adresse. Der Empfangsbereich zeigt sich in dunklen, gedeckten Farbnuancen in Verbindung mit Glas-, Metall- und Holzelementen, die Möbel sind in weiche Samtstoffe gehüllt. Mit dem urbanen Styling mit Art-Deco-Touch könnte man sich auch in einer Grossstadt wie London oder New York wähnen. Lediglich das (künstliche) Kaminfeuer in der Mitte der Lounge sorgt für den winterlichen Cozyness-Faktor.
Für das Design zeichnet das schwedische Kreativbüro Stylt verantwortlich. Tatsächlich lassen einzelne Designmöbel und -leuchten von &Tradition, Gubi oder Hay auf skandinavische Einflüsse schliessen. Das warme Ambiente sorgt dafür, dass man sich sofort wohl fühlt und sich in die breiten, weichen Sessel fallen lassen möchte.
Das Interieur der 47 Zimmer und Suiten ist stark auf das Design der Lobby abgestimmt und spielen mit den Gegensätzen der Bergwelt: Satte Farben wie grün, gelb und violett bei den Textilien mischen sich mit zartem Rosa im Badezimmer. Der Teppichboden erinnert an eine Blumenwiese, die Tapete ist mit Gold versehen und die Zimmerdecke ist aus Sichtbeton – wiederum als Referenz zur umliegenden Bergwelt.
Die beiden Restaurants orientieren sich an einer saisonalen Küche und bieten eine breite Auswahl, von modern interpretierten Bündner Spezialitäten bis Speisen mit orientalischem Touch. Von beiden Restaurants kann man übrigens bestens den letzten Pistenabschnitt überschauen.
Denn das eigentliche Highlight ist die Lage an sich: Das Hotel befindet sich direkt am Fusse der Piste neben der Bergbahn. Vom Skiraum aus sind es nur wenige Meter bis zum Sessellift. Tipp: Abends mit dem Sessellift hoch bis Foppa, in der Casa Berendi speisen und danach hinunter ins Tal schlitteln. Einziges Manko des Hotels: Auf den Spa- und Wellnessbereich müssen sich die Gäste noch bis im Sommer gedulden.