Die Architektin Eleonore Poullet de Lavallière, Elma Ateliers, hat für sich und ihre Familie ein Thurgauer Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert umgebaut. Ihr Gespür für die Räume und das Volumen hat zu einer sanften Renovation des alten Wohnteils sowie zu einer gekonnten Umnutzung der Scheune geführt. Vom Öffnen der Scheune über das Finden der Proportionen bis zur Materialisierung und zum Design der Schrankgriffe – jeder Schritt und jedes Detail hat seine Geschichte.
2Eck Architekten – Wohnen in der Scheune
Der Architekt Daniel Gerber, 2Eck Architekten, hat eine alte Scheune zu einem Wohnhaus umgenutzt. Wo früher das Heu gelagert wurde, befinden sich heute zeitgemässe Wohnräume. Dem Architekten war es wichtig, den Charakter der Scheune zu bewahren. Da dieser stark von der Bausubstanz und der Raumstruktur geprägt wird, sollte beides so weit wie möglich erhalten bleiben. Auch die Grosszügigkeit sollte nicht verloren gehen. Dies gelang ihm unter anderem dadurch, dass er die Anzahl der Geschosse unverändert beliess und kaum Zwischenwände einzog.
Freiluft Architekten – Alte Wurzeln, neue Triebe
Durch einen mutigen Umbau des Ökonomieteils stärken Freiluft Architekten die Wurzeln eines alten Emmentaler Bauernhauses und verleihen ihm gleichzeitig eine neue Identität – dank einem Kern und Geäst aus massivem Beton. In die zentrale Betonstruktur platzierten die Architekten Küchen und Bäder. Auf diese Weise bleibt in den zwei Mietwohnungen um den tragenden Kern herum frei bespielbarer Wohnraum ohne eine strenge Zimmerstruktur.
Michael Hemmi – Bewahren durch Erneuern
Der Schutz des Ortsbildes gab den Anstoss, ein heruntergekommenes Bauernhaus im Bündnerland, das wohl im 17. und 18. Jahrhundert errichtet worden ist, zu erhalten und umzubauen. Dazu waren tiefe Eingriffe in die Bausubstanz nötig. Der Architekt Michael Hemmi, dessen Projekte von einer enormen Sensibilität sowohl für den Bestand als auch für Materialien und Raumstimmungen zeugen, hat es geschafft, ganz selbstverständlich ein neues Raumgefüge zu entwickeln. Die qualitativ schlechten Umbauten aus den 1960er-Jahren wurden zurückgebaut und innerhalb der Grundstruktur zwei neue Wohnungen organisiert.
Käferstein & Meister Architekten – Verschiedene Welten
Käferstein & Meister Architekten liessen einem ehemaligen Bauernhaus im Kanton Zürich, das 1924 auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus erstellt worden war, sein äusseres Erscheinungsbild und schufen im Inneren eine neue Welt, die den Bezug zum Bestand auf spielerische Weise sucht und findet. Der Umbau überzeugte auch die Jury des Architekturpreises Der beste Umbau 2018.
Marco Naef – Auf dem Dorf in der Stadt
Zahlreiche Bauernhäuser und schmale Strassen ohne Trottoir: In seinem alten Kern lebt das einstige Bauerndorf auch als Teil von Winterthur weiter. Der Architekt Marco Naef hat eines der historischen Häuser für eine junge Familie in mehreren Etappen umgebaut. Die kleinteilige, nicht originale Struktur im Erdgeschoss wurde aufgebrochen und ein grosser Bereich für Küche und Entree geschaffen. Ein Jahr später folgte der Umbau des Dachgeschosses.
Kaufmann Widrig Architekten – Weitergeflickt
Kaufmann Widrig Architekten haben den Wohnteil eines Bauernhauses von 1740 saniert und in die Tenndurchfahrt erweitert. Beim Umbau ist die ursprüngliche Unterteilung des Wohnteils in zwei Einheiten wieder hergestellt worden. Die Verwebung von Alt und Neu sowie kleinteiliger und grosszügiger Raumstruktur ist mit wenigen Eingriffen gelungen. Und was bei einem neuen Bauwerk als misslungen gelten würde, wurde hier zum Konzept erklärt: Die Ergänzungen durch Kaufmann Widrig Architekten sind so ausgeführt, dass sie das vorgefundene Flickwerk aus den vielen verschiedenen Epochen einfach weiterführen.
LVPH architectes – Doppeldeutige Fassade
Zwanzig Jahre lang stand das Bauernhaus von 1740 in Le Mouret leer. LVPH architectes haben es für eine Familie mit zehn Pferden umgebaut und zusätzlich in die ehemalige Scheune zwei kleine Wohnungen implantiert. Die Bauherrschaft wollte den Esprit des alten Gebäudes bewahren und war bereit, dafür Abstriche beim Wohnkomfort zu machen. Schnell kam Begeisterung auf für das Konzept der Architekten, durch raumgrosse Glasflächen einen Meter hinter der alten Holzfassade einen neuen thermischen Abschluss auszubilden. Entstanden ist ein Projekt mit ungewöhnlichen Zwischenräumen.
Franziska Eggenberger und Michael Mader – Konträre Kräfte
Die beiden jungen Architekten Franziska Eggenberger und Michael Mader erhielten den Auftrag, im Dorfkern von Fläsch ein sanierungsbedürftiges ehemaliges Bauernhaus umzubauen. Als Erinnerung an verschiedene Anbauten, die zum Haus gehörten, aber nicht erhaltenswert waren, beschlossen sie, das bestehende Wohnhaus durch einen neuen Anbau zu ergänzen. Dieser setzt sich bewusst von der Formen- und Materialsprache des Altbaus ab. Dadurch ist ein feinfühliges Zusammenspiel zwischen Alt und Neu entstanden, das einerseits vorhandene Themen aufnimmt, andererseits eine Neusetzung wagt, die den Bau weiterdenkt.