Gaia Giacomazzi: «Mir war nicht klar, was das für ein Schatz ist!»

Mein Ideales Heim

Gaia Giacomazzi (33) wohnt im obersten Stock in einer typischen, eher kleinteiligen Wiediker Wohnung, wie sie im hippen Zürcher Quartier oft zu finden ist. Mit ihrer Einrichtung beweist sie, dass gebrauchte Möbel eine Wohnung aussergewöhnlich machen können. Design liegt ihr im Blut: Giacomazzi ist Mitgründerin der Kreativagentur RAW und war davor beim Brillenlabel VIU tätig.

Eine Frau vor einem Kunstwerk

Kunstwerke schmücken die Wohnung von Gaia Giacomazzi im Zürcher Stadtteil Wiedikon. 

Was gefällt dir an deiner Wohnung?

Gaia Giacomazzi: Mir war ein grosses Wohnzimmer mit viel Licht wichtig. Ich mag keine 08/15-Wohnungen und habe bisher immer im obersten Stock eines Hauses gewohnt. Die Dachschrägen gefallen mir, sie verleihen der Wohnung das Feeling eines Lofts. Das ist in Wiedikon bezahlbar eher selten zu finden. Auch die Lage ist toll, weil die angesagtesten Cafés und Restaurants gleich ums Eck sind.

Eine Frau in einem Wohnzimmer

Gaia Giacomazzi in ihrem Wohnzimmer mit den Stühlen vom Schweizer Industriedesigner Bruno Rey.

Was für Gegenstände schmücken dein Wohnzimmer?

GG: Ich wollte unbedingt diese Stühle von Dietiker. Sie stammen vom Schweizer Industriedesigner Bruno Rey. Das Grün verleiht der Wohnung einen Farbtupfer und bietet einen Kontrast zum weissen Eero-Saarinen-Tisch von Knoll. Ich muss aber zugeben, dass ich diesen Tisch von einem Kumpel ausgeliehen habe. Bis ich mir die grössere Version leisten kann, darf ich ihn bis auf Weiteres behalten. Die Louis-Poulsen-Lampe war ein Glückskauf auf tutti.ch. Das USM-Möbel haben schon meine Eltern gebraucht gekauft.

Eine Lampe

Die Guzzini-Lampe war ein Glückskauf von Gaia Giacomazzi. 

Eine Vase

Die Vase stammt von einem befreundeten Designer. 

Dir scheinen all deine Möbel zugeflogen zu sein.

GG: Mein Vater war Architekt, meine Mama Designliebhaberin. Ich stamme aus dem Tessin, deshalb sind wir am Wochenende oft nach Italien gefahren, beispielsweise in die Alessi Factory oder an Flohmärkte. Das hat in mir eine Leidenschaft entfacht, und deshalb sind fast alle meine Möbel second-hand. So auch das Eileen-Gray-Tischchen und die Guzzini-Lampe, auf deren Fund ich besonders stolz bin. Auch sie habe ich an einem Flohmi entdeckt, und mir war nicht klar, was das für ein Schatz ist!

Das Stöbern hat sich gelohnt: Das Eileen-Gray-Tischchen hat Gaia Giacomazzi second-hand gekauft. 

Das USM-Möbel stammt von ihrer Familie aus dem Tessin.

Gaia Giacomazzi ist beruflich oft unterwegs – ihre Wohnung ist ihr Rückzugsort. 

Überall in der Wohnung finden sich kleine Gegenstände mit einer persönlichen Bedeutung für Gaia Giacomazzi.

Gibt es auch neue Objekte in deiner Wohnung?

GG: Die kleineren Gegenstände. Die Alvar-Aalto-Vase oder die von Tim Teven, einem holländischen Designer. Ich mag Chrom, das siehst du ja auch an meinen Ringen und Schuhen. Und ich liebe Zitronenpressen! (lacht)

Die Art-Directorin fühlt sich angezogen von kleinen Designobjekten mit einer gewissen Raffinesse. 

Gaia Giacomazzi mag Chrom und Silber – als Ringe oder auch Stiefel. 

In ihrem Wohnzimmer hat Gaia Giacomazzi eine Leseecke eingerichtet. 

Trotz der vielen Reisen versucht die Tessinerin sich Zeit zu nehmen, in ihren Designbüchern zu schmökern.

Ein Magazincover

 

Dieser und weitere Artikel sind in der Ausgabe 6/2024 der Zeitschrift Das Ideale Heim zu finden.