Vom Drehschalter zur Haussteuerung

Feller AG

Produktion der Feller AG in Horgen.

Trotz einer hohen Automatisierung der Produktion bedarf es doch auch manueller Schritte. Die Feller AG beschäftigt heute rund 430 Mitarbeitende.

Aus Rentabilitätsgründen haben viele Produktionsbetriebe die Herstellung von Einzelteilen in Billiglohnländer ausgelagert – in der Schweiz erfolgt häufig nur noch die finale Zusammensetzung zum Endprodukt. Anders die Feller AG, Tochterunternehmen der Schneider Electric Gruppe: Dank konsequentem Fokus auf Automation, Effizienz und konstante Prozessoptimierungen produziert sie auch heute noch in der Schweiz, namentlich im zürcherischen Horgen. Mit moderner Fertigungstechnologie von Schneider Electric werden Produkte – je nach verlangter Stückzahl – vollautomatisch, teilautomatisiert oder manuell hergestellt. Das Herz der Produktion ist eine 40 Meter lange, vollautomatische Montagelinie mit 93 Zellen, Fügestationen, Prüfstationen, Fettstationen sowie Roboterstationen zur Herstellung von Druckschaltern und Kleinkombinationen.

 

Dank seiner Modularität können beim System «EDIZIOdue» viele Materialien kombiniert werden. Im Bild ein KNX-Raumthermostat der Linie «EDIZIOdue elegance», Rahmen und Tasten sind aus poliertem Schwarzgold.

«zeptrion» oder «zeptrionAIR» Licht- und Storensteuerung ist die einfache Antwort auf die neuen Bedürfnisse der Gebäudeautomation – auch im privaten Wohnbereich.

«EDIZIOdue» ist aktuell die erfolgreichste Schalterlinie der Feller AG. Im Bild sehen Sie einen elektromechanischen Druckschalter.

111-jährige Geschichte

Begonnen hat alles aber mit der Bewältigung einer Krisensituation. 1909 erwarb Adolf ­Feller auf Empfehlung seines Schwieger­vaters Jakob Richi die Elektrohandelsfirma Bollier in Horgen. Kriegsbedingte Importprobleme liessen Feller das Unternehmensschwergewicht aber auf die Eigenproduktion verlegen, was der Firma einen beachtlichen Aufschwung einbrachte. Einen wirklichen Boom erlebte das Unternehmen aber in den 1950er-Jahren unter Elisabeth Feller, die mit 21 Jahren nach dem plötzlichen Tod ihres ­Vaters 1931 die Leitung der Firma übernahm. Der Erfolg beruhte im Wesentlichen auf dem 1946 lancierten Wippenschalter, ein Werkentwurf der Firma Feller AG, den Max Bill unter der Bezeichnung «Kippbalkenschalter» in der SWB-Wanderausstellung (Schweizerischer Werkbund) «Die gute Form» als Beispiel von vollendeter Gestaltung und «vielleicht endgültige Form eines Lichtschalters» adelte. 1969 kam der erste Druckschalter auf den Markt, der mit der Einführung der Edizio-Linie im Baukastensystem 1991 perfektioniert wurde.

1931: Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters übernimmt Elisabeth Feller mit nur 21 Jahren die Leitung der Feller AG in Horgen.

1940: Die Drehschaltermontage prägte die ersten Jahrzehnte des Unternehmens. Vor allem Frauen wurden dafür eingestellt.

1950: Mit dem Wippenschalter kam der Durchbruch und der Umsatz von Feller vervierzehnfacht sich von 1946–1973.

1969: Der Druckschalter kommt auf den Markt und wird stets weiterentwickelt. Im Bild: KNX-4Fach-Taster «STANDARDdue».

Neue Herausforderungen

Seither ist in der Elektrobranche viel passiert. Dass die Digitalisierung kein vorübergehender Trend ist, sondern die fundamentale Umwälzung unserer Gesellschaft bedeutet, dürfte jedem klar sein. Auch die Firma Feller hat sich dieser Entwicklung nicht verschlossen, sondern bietet verschiedene Produkte in der Gebäudeautomation sowie in der Kommunikations- und Netzwerktechnik an. «Wer den Wandel als Chance versteht und sich den neuen digitalen Herausforderungen stellt, wird profitieren», meint Cello Duff, Leiter Marketing und Kommunikation der Feller AG. «Wir freuen uns, in eine Zukunft zu schauen, in der intelligentes Wohnen zu einem neuen Standard wird und dadurch Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz den Lebensraum neu definieren.»

www.feller.ch