School's not out!

Gesamtsanierung, die Schule macht

Wer möchte hier nicht die Schulbank drücken? Die von MET architects wunderschön sanierten Schulräume des Basler Schulhauses St. Johann.

Charakteristisch für das im symmetrischen Neurainassancestil gebaute Gebäude ist die übersichtliche Gesamtorganisation mit der starken Durchfensterung. Alle Fenster wurden durch neue Eichenholzfenster mit Dreifachverglasung in historischer Teilung und Profilierung ersetzt.

Atelierraum im ausgebauten Dachgeschoss: Durch lange, speziell angefertigte und flächenbündig eingebaute Holz-Metall-Dachflächenfenster (VELUX) gelangt Tageslicht und Frischluft ins Innere. 

Rutschpartie bei Schulschluss? Die Blattgoldbemalungen an den Säulen des restaurierten Treppenhauses laden eher zum Flanieren und Betrachten denn zum wild Austoben ein. 

Die neuen Wandfliesen der Sanitärräume fügen sich dezent verspielt ins Gesamtkonzept. 

Eine neue Treppe führt ins Dachgeschoss. Einige Stufen können zum Sitzen genutzt werden. Die Lambris des Altbaus sind an den neuen Wänden flächenbündig weitergeführt.

Die Verbindung neuer Elemente zum Bestand wird über Materialität und Farbigkeit geschaffen. Bestehende Schränken reparierte man weitgehend, Ersatzschränke entsprechen im Ausdruck den Originalen. 

Nein, ich assoziiere meine Schulzeit nicht mit negativen Gefühlen. Aber ich bin davon überzeugt, dass meine Laufbahn noch mehr Höhenflüge erlebt hätte, wäre ich nicht in einem wirklich sehr unattraktiven Schulhaus im Zürcher Oberland geschult worden ... Dafür in einem Bau wie dem Primarschulhaus St. Johann in Basel: Das 1886 bis 1888 nach Plänen von Kantonsbaumeister Heinrich Reese errichtete Schulhaus lockt nach der gelungenen Gesamtsanierung durch MET architects mit wunderschönen Räumlichkeiten (die garantiert schlauer machen). Die Bausubstanz des im streng symmetrischen Neurenaissancestil errichteten Gebäudes war trotz früher erfolgter Eingriffe in gutem Zustand, auch die Raumdisposition funktionierte nach wie vor, und dies trotz der über die Jahre gestiegenen pädagogischen und technischen Anforderungen. So konzentrierten sich die Architekten auf den Erhalt dieser räumlichen Qualitäten und darauf, den Geist der bestehenden Architektur zu wahren. Bei der Oberflächenbehandlung stützten sie sich auf Material- und Farbbefunde, die gar mehrere Epochen umfassten, und mussten bestehende Bauteile ersetzt werden, orientierten sie sich eng am historischen Bestand. Mit einem Dachausbau entsprach man dem Bedürfnis nach mehr Nutzfläche: Neue Elemente sind hier als solche wahrnehmbar, schaffen aber ebenfalls über die Materialität und Farbe die Verbindung zum Bestand. Auch neu eingefügte Bauteile wie Brandschutz, Erdbebenertüchtigung und die gesamte Haus- und Elektrotechnik sowie eine behindertengerechte Erschliessung wurden integriert, ohne dass sie die räumlichen Qualitäten des Altbaus beeinträchtigen. Eine Gesamtsanierung, die Schule macht!