Die Schweizer Architektur lebt!

Die 20 Nominierten der Architekturpreise 2022

Die Schweizer Architektur lebt! Dies beweisen unsere Architekturpreise «Das beste Einfamilienhaus» und «Der beste Umbau», die alle zwei Jahre vergeben werden, eindrücklich. Auch bei der 9. Austragung bewerteten die Fachjurys eine überzeugend reiche Vielfalt an Projekten. Nach intensiven, kontroversen und vielschichtigen Diskussionen schafften es zehn Einfamilienhäuser und zehn Umbauten in die Endausmarchung. Am Ende des Jurytages kürten die je fünf Fachleute unter der Leitung der Architektinnen Barbara Holzer und Elisabeth Boesch zwei ganz besondere Wohnprojekte zu den Siegern. Doch welches Projekt überzeugt Sie? Bis am 21. Januar ist Ihre Meinung als Architekturexpert*in gefragt, denn neben dem Jurysieger wird auch ein Publikumssieger gekürt. Stimmen Sie jetzt für Ihren Favoriten ab und gewinnen Sie dabei attraktive Preise.

Der beste Umbau – Die Nominierten

Gestützt auf den grösstenteils erhaltenen Bestand, orientierten sich Althaus Architekten+ bei der Sanierung des Wohnstocks von 1845 am Originalzustand, respektierten jedoch auch spätere Eingriffe als Teil der Geschichte des Gebäudes.

ARGE Huber Hutmacher trugen mit den Sanierungs- und Umbauarbeiten die charakterstarke Struktur des Anbaus von 1974 in das Haupthaus von 1962 hinein, sodass die beiden Baukörper stärker zu einer Einheit verstrickt wurden.

Brandenberger Kloter Architekten haben bei einem Mehrfamilienhaus (ca. 1910) durch eine neue Balkonschicht im Hochparterre den Wohnraum erweitert und in den anderen Geschossen den Aussenbereich vergrössert. Zudem wurden das 1. und 2. OG zu einer Maisonettewohnung zusammengelegt.

Beim Umbau durch camponovo baumgartner wurden bei dem Haus von 1666 Schichten früherer Umbauten bis auf die hölzerne Grundstruktur entfernt, um eine neue Schicht hinzuzufügen.

Beim Zusammenlegen von zwei Wohnungen zu einer in einem 1970er-Jahre-Haus wurden durch camponovo baumgartner die nicht tragenden Innendwände entfernt, und durch neu eingebrachte, gekurvte Trockenbauwände wurde ein Raumkontinuum geschaffen.

Ziel des Umbaus durch Deschenaux Follonier war es, das Maiensäss von 1860, das bis heute während der Hälfte des Jahres als Wohnsitz genutzt wird, wohnlicher und komfortabler zu machen. Die Grundidee bestand in der Erhaltung der alten Holzkammer und im Ersetzen des angegliederten Hausteils.

Das Umbau- und Renovierungskonzept von kit für das Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert basiert auf drei Strategien: der Erweiterung durch ein Volumen in Grösse und Proportion der früheren Stallscheune, dem Ersatz des nicht zu erhaltenden nördlichen Annexes durch einen ebenfalls gleich grossen Neubau und der Ertüchtigung des Kernbaus.

Das Projekt von moos.giuliani.herrmann. umfasst die Sanierung und Transformation des Einfamilienhauses aus den 1970er-Jahren in ein Mehrgenerationenhaus mit zwei getrennten Wohneinheiten.

Das Gebäudeensemble von 1860 musste sich seit jeher regelmässig den neuen Lebenssituationen der Bewohnenden anpassen. Der neue Raum des jüngsten Umbaus von Schneider Türtscher breitet sich in der bestehenden Struktur aus und sucht sich seinen Weg durch die Scheune ins Freie.

Die mit dem Wiederaufbau auf dem Sockelgeschoss einhergehende Bestandesgarantie sichert das Bauvolumen an seiner einmaligen Lage. Diese Ausgangslage wurde zum Treiber für die programmatische wie auch konstruktive Entwicklung des Projekts von Stefan Wülser Architektur.

Das beste Einfamilienhaus – die Nominierten

Althaus Architekten+ haben ein bestehendes Einfamilienhaus durch einen schlichten Neubau aus Beton auf intelligente Weise zu einem Mehrgenerationenhaus erweitert. Die Übergänge von Wohnbereich und Garten sind fliessend und verbinden sich zu einem vielschichtigen Raumgefüge.

Die Basler Architektin Yvonne Rösch-Rütsche hat in den jurassischen Freibergen ein Haus gebaut, das sich unaufgeregt in die Dorflandschaft fügt und durch seine hohe Nutzungsflexibilität überzeugt. Bereits während der Bauphase hat sich das Projekt als Katalysator für die Region verstanden und wurde ausschliesslich mit Handwerkern aus der nahen Umgebung gebaut.

Mitten auf einem langen und schmalen Grundstück am Stadtrand von Genf hat Comte/Meuwly Architectes ein Chalet aus dem Jahr 1910 mit einem wohltuend schlichten Pavillon aus Glas und Metall kongenial ergänzt. Alt und Neu bilden dabei in Sachen Nutzung und Gestaltung ein harmonisches Gespann.

Das Haus von Deschenaux Follonier mit Blick auf den Weiler La Place in Ayent, Wallis, ist stark mit dem Ort verwurzelt, indem es die Atmosphäre und die Materialisierung der traditionellen Scheunenarchitektur aufnimmt.

In Buchberg, Schaffhausen, haben Gus Wüstemann und sein Team ein Einfamilienhaus auf selbstverständliche Weise in die Dorfstruktur gefügt. Die überraschende räumliche Vielfalt und die starke Geschichte des Dachs machen das Gebäude einzigartig.

Jomini Zimmermann Architekten haben am Südhang des Mont Vully oberhalb des Murtensees zwei unterschiedliche Wohnhäuser geschaffen, die auf intelligente Weise miteinander verflochten sind und mit spannenden Raumerlebnissen überraschen.

Das kleine Holzhaus und die dazugehörige Werkstatt fügen sich auf selbstverständliche Weise in die üppig grüne Umgebung. Im Innenraum hat der Architekt Lionel Ballmer ein als Split-Level organisiertes Raumgefüge geschaffen, welches auf kleinem Raum viel zu bieten hat.

Das Haus von Nickisch Walder Architekten ist so kompakt gebaut wie ein Schiff und überzeugt dank maximalem Raumgewinn mit präzisem Materialeinsatz von Beton und Holz. Auf kleinster Fläche sind zwei Wohnungen gestapelt, die räumlich unterschiedlich kombiniert werden können.

Das Holzhaus von Oliver Christen Architekten mit 53 Quadratmeter Wohnfläche ist ähnlich einer Schatulle konzipiert und fügt sich unaufgeregt in die Landschaft der Flumserberge. Herzstück ist das Obergeschoss mit offenem Wohn-, Ess- und Kochraum und einem atemberaubenden Blick auf Walensee und Churfirsten.

Der Architekt aus dem Bergell, Armando Ruinelli, hat einen wohltuend schlichten Neubau unaufgeregt und doch selbstbewusst in eine Baulücke gefügt. Das Steinhaus, direkt am Lago Maggiore gelegen, spart nicht mit räumlicher Raffinesse und ist bis ins Detail perfekt verarbeitet.

Ohne Sponsoren wäre die Durchführung von Architekturpreisen natürlich nicht möglich. Daher schätzen wir uns glücklich, seit Jahren auf treue Partnerschaften zählen zu können. Warum unsere Sponsoren die Preise unterstützen und was sie den nominierten Architekten wünschen, erfahren Sie hier in ihren Statements.