Das Stöckli unter dem Nussbaum

Neubau Clou Architekten, Zürich

Neubau Stöckle Clou Architekten, Aussenansicht

Neubau Stöckle Clou Architekten, Aussenansicht

Das Stöckli an der Pantloostrasse in Dübendorf liegt in einem Einfamilienhausquartier in durchgrünter, zweiter Reihe. Auftraggeber waren die Eltern des Clou-Architekten Andreas Feurer. Sie überliessen ihr ehemaliges  Wohnhaus ihrer Tochter mit Familie, für sich selbst wünschten sie sich ein neues altersgerechtes Haus mit kleinerer Wohnfläche. Die Architekten entschieden sich für einen Pavillonbau, der sich unter den mächtigen alten Nussbaum duckt. Rund 200 Quadratmeter Wohnfläche beherbergt der Bau, der über die Garage mit dem alten Wohnhaus verbunden ist. Zur Strasse hin präsentieren sich Alt- und Neubau als harmonisches Ensemble.

 

Ein Massivholzbau aus Schweizer Wäldern

Die Bauherrschaft wünschte sich einen Holzbau. «Meine Eltern haben eine emotionale Beziehung zu Holz, mein Vater, meine Geschwister und ich sind Mitglieder der Dübendorfer Holzkooperation», sagt Andreas Feurer. Und so war klar, dass der Massivholzbau aus einheimischem Holz gefertigt wurde, zum Einsatz kamen Lärche und Fichte. Die Fassade in silbrig vorvergrauter Lärche changiert je nach Tageslicht. Schmale und breitere Fenster wechseln sich ab und erzeugen ein Raster. Die Holzjalousien für den Sonnenschutz sind an den Fenstern im oberen Geschoss aussen angeschlagen. Das Dach mit dem charakteristischen Knick nimmt auch die Photovoltaik auf, die Strom weit über den Eigenbedarf hinaus in die direkte Nachbarschaft liefert. Eine Erdsonde wärmt im Winter und kühlt im Sommer.

Cheminée in Schwarz

Das Cheminée zoniert den Wohnbereich.

Fenster zum Grünraum

Und immer wieder lockt der Blick ins Grüne.

Der Haupteingang des zweigeschossiges Hauses liegt zur Strasse hin, im Obergeschoss kann das Stöckli durch einen Hintereingang betreten werden: «Der ‹Lieferanteneingang›, der von Familie und Freunden benutzt wird», sagt Feurer. Im Erdgeschoss befinden sich Gästebad, Arbeitszimmer und Haustechnik. Die sechs Meter hohe, tragende Innenwand weist den Weg vom Eingangsgeschoss über die Treppe in den grosszügigen Hauptwohnraum. «Wir haben den Wohnraum zum Garten und zur Terrasse hin und damit nach Norden geöffnet, was recht unüblich ist, aber viele Vorteile bringt», erklärt Feurer. Der Blick in den besonnten Garten ist beispielsweise auch im Sommer nicht vom Sonnenschutz verstellt. Grosse, bodennahe Fenster mit Sitznischen gen Westen holen Licht ins Innere.

 

Ein Raum für mehrere Zwecke

Der kompakte Hauptwohnraum mit den rundum tragenden Massivholzwänden gliedert sich in mehrere Zonen: Den Essplatz mit drei Meter langem Tisch für Familienzusammenkünfte, eine kleine Wohnecke mit Sessel und Cheminée sowie die grosszügige Küche. Dort entwarfen die Architekten ein Küchenmöbel in U-Form, das Fichtenholz mit Metallflächen und mattschwarzen Kunstharz-Oberflächen kombiniert. Das clevere Möbel kann jedoch mehr als nur Küche: Eine höhere Ablage lässt sich als Aperotisch nutzen, eine kleine Ecke nimmt den Büroarbeitsplatz der Hausherrin auf, die Rückwand dient als Garderobe. Vom Hauptraum führt ein Rundgang in die anderen kleineren Räume. Im Stübli und Schlafzimmer unterstreicht Lehmputz die warme Atmosphäre, Schiebetüren sorgen raumsparend für Privatheit. Beide Zimmer trennt ein kleiner, komplett in Holz gebauter Raum als Durchgang. Das vom Durchgang her zugängliche  Bad öffnet über ein Oberlicht den Blick ins Blätterdach des alten Nussbaums.

Küche aus Metall und Kunstharzoberflächen

Die Küche kombiniert das Fichtenholz mit Metallflächen und mattschwarzen Kunstharz-Oberflächen.

Generationenbeziehungen im Umbau: Die Neuinterpretation des Stöckli von Clou Architekten zeigt sich zeitgemäss und durchdacht. www.clouarchitekten.ch