Verborgene Räume in der Architekturhauptstadt der Schweiz

Architekturwoche Basel 2024

Diese Woche findet die Architekturwoche Basel statt und widmet sich in ihrer zweiten Ausgabe dem spannenden Thema «Verborgene Räume: Chancen für die Zukunft». Die biennale Plattform für Architektur und Stadtentwicklung bietet eine grosse Vielfalt an Veranstaltungen, die sich mit der Transformation und auch der Aktivierung unsichtbarer urbaner Räume auseinandersetzen.

Bis zum 13. September setzt die Plattform den Fokus auf die Netzwerke und Infrastrukturen, die oft im Verborgenen bleiben – Wasserläufe, Reservoire, Energie- und Lebensmittelproduktion, Abfallentsorgung, aber auch administrative und soziale Grenzen. Diese unsichtbaren Räume sind von entscheidender Bedeutung für das urbane Leben, beeinflussen unsere Städte und bieten zahlreiche Chancen für die Zukunft.

Das RESERVOIR und das Siegerprojekt «Resonanz»

Ein zentrales Element der Architekturwoche ist das RESERVOIR, ein Wasserreservoir unter einem Parkhaus auf dem Basler Dreispitz-Areal, das zum Schauplatz einer einzigartigen Klanginstallation wird.

Das Siegerprojekt «Resonanz», entworfen von den Architekten Marcel Arndt, Tim Berresheim, Wiebke Schlüter und dem Künstler Wolfgang Zeh, verwandelt das Reservoir in einen akustischen Echoraum. Das Gebäude «hört» dem Wasser und seinen Besuchern zu und reflektiert die Interaktionen durch Klang. Diese Intervention, die Architektur und Kunst verbindet, soll die urbane Transformation auf poetische Weise für die Besucher erfahrbar machen.

Nachhaltigkeit und Umnutzung im Fokus

Ein weiteres Highlight ist die Betonung von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft: Im Rahmen der Woche wird der Basel Pavillon aus wiederverwendbaren Bauteilen auf dem Dreispitz-Areal eröffnet. Das temporäre Bauwerk zeigt, wie Architektur umweltschonend und ressourceneffizient gestaltet werden kann, und lädt dazu ein, über zukunftsfähige Bauweisen nachzudenken.

In einer Zeit, in der der Abriss von Gebäuden oft günstiger erscheint als ihre Umnutzung, setzt die Architekturplattform ein starkes Zeichen für den Erhalt und die Neudefinition bestehender Strukturen. Der bewusste Umgang mit dem Vorhandenen und das Umdenken in der Baukultur sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Architektur.

Ein Pavillon

Der Basel-Pavillon auf dem Dreispitz-Areal. 

Bücher und Filme über Architektur

Die Veranstaltungsreihe «AWB Filme», kuratiert von den Organisatoren der Zürcher «ArchitekturFilmTage», eröffnet zudem neue Perspektiven auf die Transformation und Aktivierung von verborgenen urbanen Strukturen. Auch das Programm «AWB Bücher» lädt dazu ein, neu erschienene Architekturbücher zu entdecken und sich mit aktuellen Architekturthemen auseinanderzusetzen.

Chrissie Muhr, die künstlerische Leiterin der AWB, betont die Relevanz der Woche für alle, die an der Zukunft des urbanen Lebens interessiert sind: «Die Architekturwoche Basel ist eine Plattform für nachhaltiges Bauen, Kreislaufwirtschaft und die Zukunft städtischen Zusammenlebens.»

Basel biete als Architekturhauptstadt der Schweiz mit seinen international renommierten Architekturbüros den passenden Rahmen für diese biennale Veranstaltung. Die AWB 2024 zeigt eindrucksvoll, wie durch kreative und nachhaltige Ansätze neue Perspektiven auf städtische Räume eröffnet werden können – und wie das Unsichtbare, das Verborgene, eine Schlüsselrolle in der Gestaltung unserer Zukunft spielt.

Architektur Dialoge
Plattform für Baukultur
Austrasse 24
4051 Basel

www.architekturwochebasel.ch