A rechte Sternstunde war's, oder Spatzl?

Münchner Stofffrühling & Munich Design Days

Brezel auf einem weissen Teller

In diesem Artikel ziehe ich nicht nur, aber einmal mehr, meinen Hut vor der Weltweisheit vom Monaco Franze, und führe des Weiteren, nicht detailliert aber in etwa auf den Punkt aus, warum der Münchner Stofffrühling mein Lieblingsfrühling ist.  

Bussi, Bussi, Bier und Brezn, das scheint auf den ersten Blick ein recht ländliches Manöver und taktisch weit weniger erfolgsversprechend als ein mondänes Salutone am Salone Sensazione. Dass in Italien alles besser ist, hat Johann Wolfgang von Goethe schon zu meiner Schulzeit behauptet, wohingegen der ewigen Stenz vermutlich schmettern würde: «Altmodisch bis provinziell war's! Des war's!» Und recht hat er! Denn während bei der Möbelmesse in Mailand die sensationelle Weltneuheit gerne mal über ihre eigenen Gucci-Loafers stolpert, passiert beim Stofffrühling in München – ganz unprätentiös – Folgendes:

Ein sehr freundlicher Barista/Marketingmitarbeiter von Ligre versteht die alarmierende Unterkoffeinierung der Eröffnungsgäste pronto und setzt alles daran, diese auf Kurs zu bringen, so dass sie ihre ganze Aufmerksamkeit…

Während von mir in Mailand erwartet wird, dass ich in Endlosschleife «Bellissimo» repetiere, darf ich beim Münchner Stofffrühling auch einfach mal «Oha» sagen und muss nicht gleich vor Begeisterung schnappatmend Hyperventilieren. Mit den Worten vom Franze: «Geh Spatzl, schau wie i schau! Recht viel treuer schaut auch kein Schaf.» 

Bei Fischbacher 1819 wird das «Oha» zum Motto Imperfection erhöht und konsequent durchgezogen! Das Schweizer Traditionslabel lud zum Design-Talk mit Fabian Freytag, der das Publikum überzeugte:

Und nun kommen wir langsam zum Schluss, es ist doch auch alles gesagt: «Aus is und gar is, und schad is, dass's wahr is!» Der Münchner Stofffrühling ist und bleibt mein Lieblinsgfrühling. 

Frau vor Spiegel