Die Kirschen in Nachbars Garten können getrost dortbleiben, denn mit dem umfangreichen Sortiment an robusten, ertragreichen und aromatischen Fruchtpflanzen von Häberli werden wir selbst zur Obstgärtner:in. Das Unternehmen ist Mitglied im Verband Jardin Suisse und Experte in der Aufzucht von Obst- und Beerenpflanzen. Mit Fachfrau Petra Hefti sprachen wir über Torf, Trendsorten und totale Hingabe.

Fruchtige Oase: Obstbäume und Beerensträucher können auch auf dem Balkon oder der Terrasse gezogen werden.
Frau Hefti, seien Sie gleich zu Beginn schonungslos ehrlich mit uns: Hat jede:r das Zeug zum Obstgärtner:in?
PETRA HEFTI: (lacht) Ja, natürlich! In unseren Kulturanleitungen finden Sie genaue Pflanz- und Pflegeanleitungen sowie wertvolle Tipps, damit der Beeren- und Obstanbau gelingt. Das erfordert keine totale Hingabe, sondern einfach Freude an der Sache.
Danke, das beruhigt mich. Welche Pflanzen würden Sie mir als Einsteigerin denn so empfehlen?
PH: Zum Beispiel Apfelbaumsorten wie «Topaz» oder «Rubinola». Generell eignen sich Säulenäpfel gut, ausserdem Johannisbeeren, Erdbeeren oder Felsenbirnen. Alles Arten, die nicht viel Fachkenntnis voraussetzen und bei geringem Pflegeaufwand gedeihen.
Viel Platz habe ich leider nicht, was eignet sich denn gut für kleine Flächen?
PH: Bei uns gibt es die sogenannten Beerenzwerge, das sind klein bleibende Bäume und Sträucher, die problemlos in Töpfe oder Hochbeete gepflanzt werden können. Das Mindestvolumen sollte je nach Sorte allerdings 25 bis 40 Liter betragen. Ausserdem sollte auf Balkon und Terrasse darauf geachtet werden, dass es luftig und bei grosser Hitze auch mal schattig ist. Alle Pflanzen in Töpfen müssen natürlich regelmässig gewässert und gedüngt sowie einmal pro Jahr mit Erde aufgefüllt werden.
Worauf muss ich bei der Wahl meiner Pflanze achten?
PH: Zunächst sollte die Pflanze natürlich dem Standort entsprechen. Alle grösseren Pflanzen und Sträucher möglichst im Garten auspflanzen, so bereiten sie lange Freude. Ausserdem wichtig sind eine optimale Bodenbeschaffenheit und der richtige Pflanzabstand. Das beugt Krankheiten und Schädlingen am besten vor.
«Sehr gefragt sind Indianerbananen, absolut winterhart und robust. Ausserdem noch Heidelbeeren, Säulenobst und Szechuan- Pfeffer.»
Und welche Pflanze eignet sich für welchen Standort?
PH: Im Garten geht eigentlich alles. Für den Balkon eigenen sich unsere Beerenzwerge oder Arcadia-Miniobstbäume, ausserdem immertragende Erdbeeren oder Heidelbeeren. Auf der Terrasse können Sie auch Säulenobstbäume, Feigen sowie Himbeeren, Erdbeeren, Johannis- oder Stachelbeeren pflanzen.
Thema Sichtschutz: Könnte ich mir auch eine Obsthecke pflanzen statt beispielsweise Buchs oder Rotbuche?
PH: Absolut, das trägt dann gleich noch zur heimischen Biodiversität bei. Wildobst, zum Beispiel Kirschpflaumen oder Aroniabeeren, eignet sich besonders gut für eine Hecke und bietet Nahrung sowie Lebensraum für Insekten, Vögel oder Igel. Dazu sieht eine Hecke mit verschiedenen Pflanzenarten wie beispielsweise dem rotblättrigen Holunder «Black Lace» oder der Kirschpflaume «Hollywood» richtig toll aus.
Welche Obstsorten liegen gerade im Trend?
PH: Sehr gefragt sind unsere Indianerbananen, absolut winterhart und robust, mit exotischen Früchten. Der Baum wächst eher langsam und ist ein richtiger Blickfang im Garten, besonders im Herbst, wenn das Laub sich leuchtend gelb verfärbt. Er benötigt kaum Schnitt oder weitere Pflege, auch von Krankheiten oder Schädlingen wird er kaum befallen. Wichtig ist allerdings ein tiefgründiger Boden, da er eine Pfahlwurzel macht.
Oh wirklich? Bananen?
PH: (lacht) Ausserdem noch Heidelbeeren, Säulenobst und der Szechuan-Pfeffer «Liu»: Das duftende Laub und die Fruchthüllen ohne Samen schmecken aromatisch-zitronig-scharf und geben jedem Gericht eine besondere Note.

Die ganze Geschichte und viele weitere spannende Beiträge gibt es in Garten Spezial 2025 zu lesen.