Design-Herbst

Vorschau Design Biennale Zürich

Luftaufnahme auf den Botanischen Garten Zürich, in welchem dieses Jahr erneut die Design Biennale Zürich stattfindet.

Idyllisch: Die Design Biennale Zürich findet wiederum im Alten Botanischen Garten statt. Der Eintritt ist frei für alle. Ein Besuch lohnt sich.

Einmal die SHIFT-Taste gedrückt halten, und aus klein wird gross. Oder genauer: aus klein wird KLEIN. Der Inhalt des Wortes ist immer noch derselbe, doch seine Gestalt hat sich verändert. Ist das möglich – die Gestalt zu verändern, ohne dabei die Bedeutung, den Inhalt anzurühren? Wie gelingen Verschiebungen, die sich nicht per Knopfdruck auslösen lassen? Diesen und anderen Fragen des Wandels widmet sich die vierte Ausgabe der Design Biennale Zürich.

Nachdem im Jahr 2021 über 8000 Besucherinnen und Besucher den Weg in den Alten Botanischen Garten Zürich gefunden haben, wird die Design Biennale Zürich 2023 erneut in diesem malerischen Garten stattfinden. Vom 1. bis zum 19. September präsentiert sie dort eine themenbezogene Ausstellung und ein vielfältiges Rahmenprogramm.

 

 

honey & bunny thematisieren die (vermeintliche) Beherrschung von Natur und die menschlichen Mägen. Sie bringen zeitgenössische Lebensmittel, also Industriedesign, in den Alten Botanischen Garten und stellen diese den Ideen der Beherrschung gegenüber.

Dabei scheinen die darunterliegende Erde, das Erdreich und die darinliegenden Früchte der Biosphäre völlig vergessen zu gehen.

Das Projekt «Ice Formwork» der beiden Architekt*innen Vasily Sitnikov und Lena Kitani zeigt auf, wie mittels der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft ein Produkt, das bisher als Abfall galt, zu einer neuen Ressource werden kann.

 

Ausgangsprodukt ist das Eis, das beim täglichen Unterhalt einer Eisbahn anfällt. Dank der am Lehrstuhl für Digitale Gebäudetechnologien der ETH Zürich entwickelten Technologie kann das Eis als Schalungsmaterial beim Giessen von Beton wiederverwendet werden.

Zwei Installationen von Mika Schell, die sich nur aufgrund der Position der Lichtquelle unterscheiden, erzeugen einen SHIFT, den die Besucher*innen beim Betreten der beiden Räume individuell erleben. Nebst dem Licht und dessen Reflexion tragen unterschiedliche Farben und Klänge zu einer Veränderung der Wahrnehmung bei.

Wer in die Kasematten des Alten Botanischen Gartens hinuntersteigt, muss sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Die zwei miteinander verbundenen Raumkammern sind Teil der Zürcher Stadt­befestigung und verfügen kaum über Tageslicht. So wird das Licht zum zentralen Element der Installation «IN/OUT» von Mika Schell.

Die Ausstellung zum Thema SHIFT umfasst 15 – extra für die Design Biennale Zürich geschaffene – Installationen von Designschaffenden aus dem In- und Ausland. Das breite Spektrum umfasst alle Design­disziplinen. Die Projekte reichen von Architektur über Szenografie zu Materialforschung, von Fashion und Textildesign über 3-D-Design und Animation zu Food- und Duft-Design, von Game- und Interaction-Design zu Produkt- und Data-Design. 

Erstmals wird dieses Jahr im Rahmen der Design Biennale Zürich der Talent Award by Swiss Re verliehen. Dieser Förderpreis rückt die Nachwuchstalente in den Fokus. Die Besuchenden der Ausstellung werden dazu eingeladen, ihr favorisiertes Projekt unter sechs vom Kuratorenteam nominierten Beiträgen zu küren. Das Projekt mit den meisten Publikumsstimmen gewinnt den mit 5000 Franken dotierten Talent Award by Swiss Re.

www.designbiennalezurich.ch