Schatzkammer der Stoffe

Dedar Milano

Als Inspiration für dieses Muster diente die Machart traditioneller Lampas. Die opulenten, luxoriösen Jacquardgewebe haben auf der Rückseite frei flottierenden Schussfäden.

Samtstoffe in allen möglichen Qualitäten und Farbtönen sind eine Spezialität des Hauses.

Ausrangierte Farbmuster des Stoffes «Say Goodbye Flora». Kapuzinerkresse und Löwenzahn dienten als Basis für diesen abstrahierten Entwurf.

Das Designatelier von Dedar ist das Herz des Hauses, hier stapeln sich Farb- und Stoffmuster.

Leiter der Designabteilung ist Inhaber Raffaele Fabrizio. Er führt den Betrieb zusammen mit seiner Schwester Caterina.

Mood: Experimente im Bereich Hospitality. Die derzeitige Kollektion umfasst an die 3000 Stoffe und Farbvarianten

Jeder Stoff wird sorgsam auf Farbe, Griff, Haptik, Glanz und Qualität geprüft.

Als Textilediteur arbeitet Dedar mit über 60 Produzenten zusammen, die meisten davon aus der Region.

Einer davon ist Clerici Tessuto, der Textilhersteller produziert für Dedar einen Teil seiner Jacquardstoffe.

So komplex wie faszinierend: Ein Jacquardwebstuhl bei Clerici Tessuto.

Abfall? Am liebsten würde man sich diese abgeschnittenen Webkante unters Kopfkissen legen.

Auch in Betrieben, die technologisch top sind, ist Handarbeit notwendig. Ein Mann sortiert Fadenspulen ein.

Reisst ein Faden, geht die Suche los: Eine Weberin findet die Nadel im Heuhaufen.

Für jeden Stoff den richtigen Produzenten zu finden, erfordert viel Fingerspitzengefühl und Know-How.

Sessel mit «Alumnus», einem feinen, flammhemmenden Gewebe aus Trevira.

Der Vorhangstoff «Pazl», ein Satinjacquard, wurde von Geometrie und abstrakter Kunst inspiriert. 

Bezugsstoff aus edlem Samt: «Nouvelle Vagues» in der Farbe Malachite. 

In den Seidensamt «Romeo & Giulieta» verliebt man sich beim ersten Griff.

Der opulente Samtstoff «Tiger Mountain» basiert auf traditionellen tibetischen Teppichmustern.

Wie sämtliche Gegenden Italiens hat auch die Brianza ihre Spezialitäten. Bekannt sind etwa die Buseca, eine leckere Suppe, oder die Cazzoeula, eine Art Wintereintopf. Noch bekannter allerdings als für ihre Piatti tipici ist die Gegend zwischen Como und Mailand für ihre noch immer florierende Textilindustrie. Wir haben einen der zahlreichen Textilbetriebe im hügeligen Hinterland Comos besucht. Seither schwärmen wir für «Say Goodbye Flora», ein delikates Jacquardgewebe, dessen abstraktes Blumenmuster an die Machart der Lampas erinnert.

Dedar – Design d' arredamento – wurde 1976 von Elda und Nicola Fabrizio gegründet, seit knapp zehn Jahren wird der Betrieb von den Geschwistern Caterina und Raffaele Fabrizio geleitet. Der Textilediteur verwebt edle Garne in delikaten Farbkombinationen und kombiniert starke historische und geografischen Bezüge mit einem Sinn für zeigenössisches Design. Eine Besonderheit ist auch die Philosophie des Familienbetriebs: «Es gilt, nicht nur die Idee, sondern auch den Prozess zu respektieren. Wir sind sehr offen, was die Kreation eines Stoffs angeht. Einerseits dienen Ideen und Konzepte als Richtungsweiser. Andererseits gibt es oft Über­raschungen, die wir aufgreifen und verfolgen. Bleibt man in so einem Fall an seiner ursprünglichen Idee haften, übersieht man die Schönheit des Unerwarteten», so Raffaele Fabrizio. 

 

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