Im Arbeitsalltag ist es nicht immer einfach den Austausch mit anderen Kreativschaffenden zu finden, dabei gehen gerade aus solchen branchenübergreifenden Gesprächen und Begegnungen meist innovative und neue Ideen hervor. Die beiden Wiener Othmar Handl und Lukas Kauer wollen mit dem Forward Festival den Gedankenaustausch bewusst fördern und holen am ersten Juni-Wochenende interessante Persönlichkeiten aus Design, Kommunikation und Trends nach Zürich. Bei verschiedenen Vorträgen, Talks, Workshops und Events erhalten die Besucher nicht nur neue Impulse für ihr eigenes Schaffen, sondern können sich auch direkt mit Grössen der Kreativbranche austauschen. Das Festival steht unter dem Motto «Construct-Deconstruct» und stellt den Prozess des Erschaffens und Verwerfens in den Vordergrund. Einige Speaker zeigen dabei auch eigene Prototypen, die nie veröffentlicht wurden und geben Einblicke in den Entstehungsprozess.
Ganz kurz, was ist das Forward Festival und für wen ist es?
Lukas Kauer: Das Forward Festival soll die Schnittstellen verschiedener Berufszweigen fördern. Durch den Austausch werden neue Impulse geschaffen, die sich wiederum positiv auf die einzelnen Arbeitsbereiche auswirken können. Dabei sind einerseits klar Kreativschaffende angesprochen aber auch solche, die sich für die Themen Design, Kommunikation und Trends interessieren.
Was war eure Motivation, um das Forward Festival zu lancieren?
LK: Die Idee kam von Othmar Handl und mir parallel. Othmar war in Australien und machte die Erfahrung, dass ein besserer Austausch zwischen Berufsgruppen stattfand und dies auch mehr gefördert wurde als hier in Europa. Meine Ausbildung als Architekt in Wien hingegen verlief sehr linear. Obwohl man auch als Architekt am Anfang eines Projekts eine lange Inspirationsphase braucht, um etwas Innovatives umzusetzen, stehen die technischen Grundlagen im Vordergrund. Mit dem Forward Festival wollen wir deshalb thematisch bewusst mehr in die Breite gehen, um Leute aus verschiedenen Berufsgruppen zu vernetzen. Wir sind überzeugt, dass wenn sich die Leute für verschiedene Themen interessieren und neue Inputs zulassen, auch wieder neue interessante Dinge entstehen können.
«Wir sind überzeugt, dass wenn sich die Leute für verschiedene Themen interessieren und neue Inputs zulassen, auch wieder neue interessante Dinge entstehen können.»
Wie hat sich das Festival seit der Lancierung 2015 verändert?
LK: Am Anfang waren es in Wien etwa 250 bis 300 Besucher, nun sind es tausend pro Tag. In diesem Jahr gibt es in Zürich 600 Tickets. Wir entscheiden uns bewusst für diese Grösse, um den familiären Charakter beizubehalten, damit ein Austausch zwischen den Besuchern stattfinden kann.
Letztes Jahr hattet ihr grossen Erfolg in Zürich. Was ist dir in Erinnerung geblieben?
LK: Sehr vieles. Zürich war aufgrund der Location und der beteiligten Personen eines der bewegendsten Events im letzten Jahr. Wir wurden sehr gut aufgenommen und haben eine enorme Unterstützung erfahren dürfen. Dazu kommen auch alle inhaltlichen Punkte, wie Speaker Stefan Sagmeister.
Was ist neu in diesem Jahr?
LK: Wir haben die Location mit den Veranstaltungsorten Kosmos und 25hours Hotel Langstrasse ins Stadtzentrum versetzt. Zudem gab es im letzten Jahr viele designlastige Vorträge. Wir versuchen jeweils das Programm den lokalen Bedürfnissen anzupassen. Deshalb haben wir heuer den Fokus in Zürich bewusst mehr auf Architektur und Stadtentwicklung gelegt. Zudem gibt es eine zweite Stage, die wie ein Wohnzimmer funktioniert. Die Leute sitzen wie mit Freunden auf Sofas zusammen, so gibt es mehr Berührungspunkte und die Distanz zu einer Bühne fällt weg. Hier haben dann auch mehr lokale Themen und Speaker Platz.
Was sind die Highlights in diesem Jahr und was können die Besucher erwarten?
LK: Meine persönlichen Highlights im Bereich Architektur sind Space 10 aus Kopenhagen und Snøhetta aus Oslo. Im Design ist es Erik Kessels, der in verschiedenen Bereichen unterwegs ist und extrem viel in der Werbebranche bewegt hat. The Mill hat auch tolle Produktionen umgesetzt und Wieden & Kennedy sind einfach super cool und lustig. Oder Mr. Bingo aus London, der Hass-Postkarten an unbeliebte Mitmenschen verschickt. Ich denke, es hat für jeden etwas dabei.
Das Forward Festival findet am 1. und 2. Juni in Zürich statt. Tickets und weitere Infos zum Festivals gibt’s unter: www.forward-festival.com