Gegensätze vereint

Portrait Innenarchitekturbüro Atelier Achtundzwanzig

ein Mann und eine Frau posieren vor einem Regal und mit einem Stuhl

Maximilian Vollmann und Michelle Reichmuth vom Atelier Achtundzwanzig in Zürich.

Direkt an der Langstrasse, im Herzen von Zürich, liegt das Atelier Achtundzwanzig. Es wurde von den Innenarchitekten Michelle Reichmuth und Maximilian Vollmann gegründet. Durchquert man die Unterführung, die den Kreis 4 vom Kreis 5 trennt, sieht man bereits schon die violette Neonschrift an den Fenstern ihres Büros.

Das Innenarchitekten-Duo, das bereits seit dem Studium gemeinsam kleinere Projekte realisiert, profitiert von unterschiedlichen Herangehensweisen, die zu einzigartigen und durchdachten Innenarchitektur-Projekten führen. «Ich bin eher ruhig und habe einen harmonischen Gestaltungsansatz, während Maximilian in seinen Konzepten laut und progressiv ist», sagt Michelle Reichmuth.

Ein Beispiel dafür ist das Projekt Nebu in einem Hochhaus an der Birmensdorferstrasse in Zürich, bei dem sie von den Stühlen bis zu den Waschbecken alles selbst entwerfen durften.

Die Bedeutung der Zahl «Achtundzwanzig»

Der Name «Atelier Achtundzwanzig» hat für das Duo eine besondere Bedeutung: Die Zahl «28» ist eine seltene und vollkommene Zahl, die für Selbstverwirklichung, Einzigartigkeit und Harmonie steht. Für Reichmuth und Vollmann ist sie ein gemeinsamer Nenner, der sie sowohl privat als auch geschäftlich verbindet. Die «Zwei» symbolisiert die beiden als Gründer, während die «Acht» für unendliche Kreativität und zukunftsweisende Wege steht. Zudem haben sie die Firma in ihrem 28. Lebensjahr gegründet.

Die kreativen Gegensätze des Duos kommen bei ihrem Projekt Nebu klar zur Geltung und verdeutlichen, wie harmonisch diese unterschiedlichen Ansätze zusammenwirken.

Die Farb- und Materialwelten ergänzen sich im Nebu. 

Der Gastraum ist durch warme Farben geprägt.

Die Vielfalt ihrer Projekte ist bewusst gewählt

Das Portfolio von Atelier Achtundzwanzig umfasst ein breites Spektrum an Projekten – von Gastronomie- und Büroprojekten bis hin zu Aufträgen für Privatkunden. Diese Vielfalt ist bewusst gewählt, wie Vollmann betont: «Wir wollen uns nicht auf einen Bereich beschränken. Das Spannende an der Innenarchitektur ist, dass man je nach Thema immer wieder etwas Neues kreieren kann.»

Reichmuth ergänzt: «In der heutigen trendorientierten Zeit ist es schwierig, sich klar zu positionieren. Für uns ist es wichtig, verschiedene Bereiche auszuprobieren, um den eigenen Stil zu finden. Unser Stil wird sich im Laufe der Jahre noch weiter entwickeln, genauso wie unser Interesse an verschiedenen Projekten. Es ist eine Reise, und die nächsten zehn Jahre werden sicher spannend und eine Zeit des Entdeckens». Diese Offenheit für neue Herausforderungen ermöglicht es Atelier Achtundzwanzig, ständig neue Erfahrungen zu sammeln und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Beide brachten wertvolle Erfahrungen aus früheren Anstellungen mit, die ihnen den Übergang in die Selbstständigkeit erleichterten. Reichmuth arbeitete zuvor bei Grego Architektur und machte ein Praktikum bei Stefan Hürlemann, Vollmann sammelte wertvolle Erfahrungen bei Richnerstutz. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer klaren Aufgabenteilung, wobei jeder seine Stärken in die Projekte einbringt.

Das TCM Zentrum (heute Holistiq) in Zürich.

Für dieses Projekt hat das Duo kleine Behandlungszimmer aus Akustikpaneelen entwickelt. 

Auch bei diesem Projekt arbeitete das Duo mit einem klaren Lichtkonzept. 

Individuell auf Kunden eingehen

Inspiration findet das Innenarchitektur-Duo in seiner Umgebung, auf Reisen und im ständigen Austausch mit anderen Kreativen. «Unsere Vision ist es, ein Kollektiv zu schaffen, das alle kreativen Bereiche abdeckt. Das macht uns für den Endkunden besonders interessant. Zurzeit teilen wir uns ein Büro mit der Marketingagentur Unwiderstehlich, mit der wir hin und wieder in guter Zusammenarbeit Projekte realisieren. Auch werden wir unser Team bald mit einem zusätzlichen Zeichner und wahrscheinlich auch Grafiker:innen, Bauleiter:innen und Architekt:innen erweitern. Unsere Generation arbeitet viel mehr zusammen, tauscht sich aus und unterstützt sich gegenseitig und genau darin sehe ich unseren Vorteil», sagt Vollmann. Michelle Reichmuth ergänzt: «Ich finde es grossartig, dass es immer mehr Leute gibt, die genauso denken wie wir.»

Ein weiteres Merkmal ihrer Arbeitsweise ist die kundenorientierte Herangehensweise. Sie wollen Räume schaffen, die den Mehrwert der Innenarchitektur unterstreichen und gleichzeitig individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Ihr Ziel ist es, etwas Einzigartiges und Inspirierendes zu schaffen, das sich von der Masse abhebt.

Bald werden sie ihre neusten Projekte fertigstellen, darunter ein Burger-Restaurant in Zürich mit Smashed Burgern sowie ein Mehrfamilienhaus in Vilters-Wangs. Das Haus wird komplett aus Holz gebaut. Zudem steht Ende Jahr wieder das Jahrestreffen in Davos vor der Tür, das die beiden erneut intensiv beschäftigen wird.

Landschaft mit Kontainerhäusern.

Das Shelter (Tiny House) ist in Kooperation mit 1A Energy und Studio-NoLimits entstanden. Ziel dieses Projekts ist es, eine innovative Lösung für nachhaltiges und autarkes Wohnen zu ermöglichen.