Die Swiss Design Association fördert Talente

Ein Blick auf die Gewinnerprojekte 2024

Design verändert die Welt – aber wer steckt hinter den Ideen, die unseren Alltag bereichern?

Die Swiss Design Association (SDA) gibt uns eine Antwort: neue, kreative Talente, die sich mit Herz und Verstand den Herausforderungen unserer Zeit stellen. Mit den BA Awards und der HF Special Recognition rückt die SDA jedes Jahr die innovativsten Abschlussarbeiten ins Rampenlicht.  

Das Förderprogramm: Ein Sprungbrett für die Zukunft  

Die SDA ist mehr als nur ein Verband. Sie versteht sich als Plattform, die Design in der Schweiz voranbringt – von nachhaltigen Produkten über visionäre Systeme bis hin zu ästhetisch ansprechenden Räumen.

Mit den BA Awards werden die besten Bachelor-Arbeiten von fünf Schweizer Hochschulen ausgezeichnet. Die École cantonale d'art de Lausanne (ECAL), die Haute école d'art et de design Genf (HEAD), die Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW (HGK Basel), die Hochschule Luzern (HSLU) und die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). 

Dabei steht nicht nur die Gestaltung im Fokus, sondern auch die Relevanz der Themen: Wie beeinflusst Design unseren Alltag? Welche nachhaltigen Lösungen bieten junge Designer:innen an?  

 

Von Bluetooth-Lautsprechern bis zu Ressourcen-Textilien  

Die diesjährigen Gewinnerprojekte zeigen eindrucksvoll, wie Design innovative und nachhaltige Lösungen bietet. 

Ein Lautsprecher aus stabilem Papprohr

Das Projekt «h.i.t.» von Till Seegräber verbindet nachhaltiges Design mit innovativer Audiotechnik und setzt neue Massstäbe für bezahlbare Hi-Fi-Lösungen.

Till Seegräber, Absolvent der ECAL, beeindruckte die Jury durch eine clevere Kombination aus Technologie und Einfachheit.

Sein Bluetooth-Lautsprechersystem aus stabilen Papprohren liefert dank eines reflektierenden Kegels einen 360-Grad-Klang – eine minimalistische, kostengünstige Lösung mit erstklassigem Sound. Die Jury lobte nicht nur die Funktionalität, sondern auch den Innovationsgeist hinter der Idee. 

Eine Küche für Menschen mit Sehbehinderung

Das Projekt «FEEL2COOK» von Marla Giulia Asta ist ein durchdachtes Küchensystem, das den Kochprozess für Menschen mit Sehbehinderungen erleichtert.

Für Menschen mit Sehbehinderung entwickelte Marla Giulia Asta von der HGK das Küchensystem «FEEL2COOK».

Ihr Design trennt Arbeitsbereiche klar und integriert intuitive Funktionen, wie einen speziellen Topf mit verschliessbarem Deckel, der das sichere Kochen erleichtert.

Ihre intensive Feldforschung und die Berücksichtigung praktischer Bedürfnisse machen diese Arbeit zu einem Paradebeispiel für nutzerzentriertes Design.

 

Design mit gesellschaftlichem und ökologischem Mehrwert

Doch nicht nur technische Lösungen werden prämiert: Auch Projekte, die uns über grössere Zusammenhänge nachdenken lassen, haben die Jury beeindruckt.

Eine Tisch-Installation

Die Bachelorarbeit «Final_Backup» von Jonatan Bischof und Elias Diehl visualisiert mit sieben Objekten spekulative Szenarien zum Umgang mit dem digitalen Nachlass Verstorbener und regt zu gesellschaftlichen, ökologischen und individuellen Fragen an.

Jonatan Bischof und Elias Diehl von der ZHdK widmen sich in «Final_Backup» einer berührenden und oft tabuisierten Frage: Wie gehen wir mit den digitalen Hinterlassenschaften verstorbener Menschen um?

Ihr spekulatives Design inszeniert mögliche Szenarien, etwa das Speichern von Erinnerungen auf einem Chip, und regt so zum Nachdenken über Datenschutz, Erinnerungskultur und Nachhaltigkeit an. Ihre Arbeit zeigt, wie Design Diskussionen anstossen und kulturelle Themen greifbar machen kann.

Die Kollektion «Phronimidae» von Coline Gros, entstanden an der HEAD Genf, hinterfragt mit rhodiniertem Silberschmuck für den Mund die Konventionen des Schmucktragens. Inspiriert von organischen Formen und Piercing-Kulturen, schafft sie reversible Verwandlungen, die ästhetische Grenzen neu definieren.

Die Arbeit «Ressourcenmeter» von Jana Besimo, entstanden an der HSLU, verwandelt ungenutzte Stoffe der Textilindustrie durch innovative Verfahren in neue, hochwertige Designs. Ihre Musterkollektion zeigt, wie Ausschussware als kreative Ressource neu gedacht werden kann.

HF Special Recognition: Nähe zur Praxis  

Neben den Bachelor-Preisen vergibt die SDA die HF Special Recognition an Absolvent:innen der Höheren Fachschulen. Hier liegt der Fokus auf praxisnahen Ansätzen, die direkt in verschiedenen Branchen Anwendung finden können.

Die HF Special Recognition 2024 wurde an Mathilda Beckherrn von der Schule für Gestaltung Basel (SfG Basel) für ihre Teppichserie «Wild Movements» verliehen, die mit abstrahierten Animal Prints und einer innovativen Färbetechnik beeindruckt.

Noah Hirschi, Absolvent der Schule für Gestaltung St. Gallen (SfG St. Gallen), wurde für «Evaplax» ausgezeichnet. Ein stromfreies Kühlsystem, das von der Natur und traditionellen Kühltechniken inspiriert ist.

Laura Seifert von der Schule für Gestaltung Zürich (SfGZ) überzeugte mit der «Dialog Lounge», einem nachhaltigen Sitzmöbel für das Zürcher Rathaus, das Kreislaufwirtschaft mit historischem und modernem Design verbindet.

Ein Netzwerk für die Zukunft  

Die SDA belässt es nicht bei der Auszeichnung: Neben finanzieller Unterstützung erhalten die Preisträger:innen des BA Awards und der HF Special Recognition Zugang zu Coachings und Mitgliedschaften, die sie beim Einstieg in die Designwelt begleiten - ein klares Bekenntnis zur Förderung ihrer Zukunft.

Mit den BA Awards und der HF Special Recognition zeigt die Swiss Design Association, dass Design nicht nur schön, sondern vor allem bedeutsam sein kann – und dass es die Kraft hat, unsere Welt ein kleines Stück besser zu machen.