«Design soll Freude bereiten.»

Interview mit Fabio Dubler von H100

Fabio Dubler steht in einem Boxring-Bett auf einem schwarz-weiss gestreiften Podest, umgeben von bunten Möbeln und Dekorationsgegenständen aus den 80er-Jahren.

Fabio Dubler, Gründer des Möbelhauses H100, ist ein Fan des Memphis-Style der 1980er-Jahre.

Vor 20 Jahren startete Fabio Dubler mit den Verkauf von Vintage-Möbelstücken. Heute beherbergt sein Möbelhaus H100 mit den Designläden Bogen33, Viadukt*3 und Memorie.ch nicht nur restaurierte Designobjekte sondern auch neue aktuelle Kollektionen von nationalen und internationalen Herstellern. Besonders angetan haben es ihm die Stücke von Memphis Milano und seit kurzem steht auch das Boxring-Bett «Tawaraya» von Masanori Umeda (1981) an der Hohlstrasse 100 in Zürich.

Das Boxring-Bett «Tawaraya» von Masanori Umeda für Memphis Milano.

Fabio, was fasziniert dich am Memphis-Style?
Fabio Dubler: Es versprüht Lebensfreude. Das Designerkollektiv Memphis Milano stellte so ziemlich alle Prinzipien der Moderne auf den Kopf. Es schöpfte aus dem Vollen. Diese Freude am Überfluss, am Utopischen, Schrägen mag vielleicht gegenläufig zu den momentan aktuellen Themen von Nachhaltigkeit, Reduktion und Enthaltsamkeit sein, aber es tut der Seele gut, einfach mal auszubrechen.

Wie verkauft sich denn die Kollektion, die du seit letztem Herbst in deinen Räumlichkeiten und online führst?
FD: Also Bestseller ist sie natürlich nicht, aber sie lässt niemanden kalt und bereitet den Kunden wie uns als Team tagtäglich Freude, hin und wieder wird eine Leuchte oder ein Beistelltisch aus der Kollektion bestellt.

Fabio, du bist 1980 geboren. Kannst du dich noch an die 1980er-Jahre erinnern?
FD: Es waren eigentlich die tollen Jahre meiner Kindheit. Gestalterisch kann ich mich noch an zwei Kopfkissenbezüge erinnern, die das bekannte «Würmchenmuster» der Memphis-Bewegung zeigten – eines in Gelb und das andere in Mint. Skurile Formen und starke Farbgestaltung waren zu der Zeit ganz hoch im Kurs.

In der Mode sind die 1980er-Jahre schon länger ein Thema. Hinkt die Möbelbranche der Modebranche hinterher?
FD: Die Modebranche hat viel kurzlebigere Zyklen – oder anders gesagt: Gute Möbel halten länger und überdauern Trends. Gutes Design ist und bleibt dank Qualität zeitlos. In einem Interior können Designstücke aus verschiedenen Epochen miteinander kombiniert werden. Wer sagt denn, dass eine Memphis-Leuchte nicht auf einem Bauhaus-Schreibtisch stehen darf? Wichtig ist für mich die hohe Gestaltungsqualität. Design soll in erster Linie Freude bereiten.

www.h100.ch

Knallig-bunter Sessel mit runden Formen auf grünem Hintergrund

Der «Bel Air» Sessel von Peter Shire für Memphis Milano.

Runde Fruchtschale, innen schwarz, aussen mit schwarz-gelb-pinkem Leopard Muster auf orangem Hintergrund.

Die Fruchtschale «Cauliflower» von Nathalie du Pasquier für Memphis Milano.

Buntes, verwinkeltes Bücherregal vor schwarzem Hintergrund.

Das «Carlton» Bücherregal von Ettore Sottsass für Memphis Milano.

Blaue, auto-artige Tischleuchte mit Rädern und farbigen Leuchten vor Magenta Hintergrund.

Die Tischleuchte «Super» von Martine Bedin für Memphis Milano.