Zwischen Mode, Design und Begegnung

Solané: Neuer Store in Zürich

Detailansicht der minimalistischen Solané-Theke aus recyceltem Material in Zürich, gestaltet im nachhaltigen Designkonzept.

Die Kassentheke aus recycelten CD-Hüllen steht symbolisch für das Selbstverständnis von Solané: Schönheit entsteht dort, wo Verantwortung und Gestaltung ineinandergreifen.

Mit Solané ist in Zürich ein Ort entstanden, der Mode, Interior, Lifestyle und Café auf 270 Quadratmetern vereint. Hinter dem neuen Label stehen Mia und Sebastiaan Vadasz, die Gründer:innen von Pelikamo und Maison Miaki. Nach Jahren im Business-Segment wenden sie sich mit Solané einem neuen Kapitel zu – einem, das auf entspannte Eleganz, Handwerk und Alltagstauglichkeit bei der Kleidung setzt.

Die Kollektion umfasst 160 Stücke in über 350 Farben: von Knitwear über Outerwear bis hin zu Accessoires. Alles wird in Europa gefertigt, ausschliesslich mit umweltfreundlichen Materialien wie Baumwolle, Merinowolle oder Leder. Auch das Interieur folgt diesem Anspruch – entworfen im hauseigenen Atelier, gefertigt aus europäischem Holz, die Kassentheke aus recycelten CD-Hüllen. Solané steht für Reduktion, Qualität und Bewusstsein in allen Ebenen – von der Produktion bis zur Atmosphäre im Raum.

Neben Mode und Interior ist das integrierte Café Solané ein zentraler Bestandteil des Konzepts. Die Karte vereint Klassiker mit eigens entwickelten Rezepturen – von Espresso bis hausgemachtem Eistee, von Aperitifs bis zu Gebäck lokaler Partner. So entsteht ein Raum, der zum Verweilen einlädt, ohne Konsum zu erzwingen.

Mit dieser Haltung schlägt Solané eine Brücke zwischen klassischer Handwerkskunst und einem modernen Lebensgefühl. Weder reiner Store, noch reines Café – aber vielleicht gerade deshalb ein Symbol für eine neue Zürcher Kultur des bewussten Konsums. Im Gespräch erzählen Mia und Sebastiaan Vadasz, wie aus einer Idee für entspannte Alltagskleidung ein ganzheitliches Konzept wurde.

Ein Ort, an dem sich Alltag und Ästhetik begegnen – bei Solané verschmelzen Mode, Bücher und handverlesene Produkte zu einem kuratierten Lebensraum.

Mia und Sebastiaan Vadasz verbinden zeitlose Eleganz mit nachhaltigem Design und einem Sinn für achtsame Ästhetik.

Ihr beide habt mit Pelikamo und Maison Miaki bereits erfolgreiche Labels gegründet. Was hat euch motiviert, mit Solané noch einmal etwas ganz Neues zu wagen?
Mia und Sebastiaan Vadasz: Pelikamo und Maison Miaki sind im Herzen Business Brands, geprägt von der eleganten Schneiderkunst Italiens und Englands. Gleichzeitig spüren wir eine wachsende Nachfrage nach Casual-Kleidung von höchster Qualität, was uns zur Gründung von Solané veranlasst hat. Viele unserer Kundinnen und Kunden kleiden sich unter der Woche elegant mit Pelikamo und Miaki und am Wochenende entspannt mit Solané.

Mode, Interior und Café – Solané vereint viele Lebensbereiche. Welche gesellschaftlichen Veränderungen oder Bedürfnisse seht ihr, die genau dieses ganzheitliche Konzept heute so relevant machen?
MSV: Unsere Motivation war es, einen Ort zu schaffen, den wir selbst vermisst haben. Einen inspirierenden Raum, der einladend wirkt, an dem man nicht immer etwas kaufen muss und den man gerne regelmässig besucht. Mit der Schliessung von Jelmoli und der Neuausrichtung von Globus sind in Zürich die letzten  öffentlichen Treffpunkte dieser Art verschwunden, und genau diese Lücke möchten wir auch mit Café Solané füllen.

Das Hybdrid-Modell ist schon länger beliebt – widerspiegelt es den Zeitgeist?
MSV: Ja. Wenn man einfach ein T-Shirt benötigt, ist man effizienter via E-Shop, was absolut legitim ist. Läden sollen eine Plattform bieten, um sich inspirieren zu lassen, etwas zu erleben oder sich auch einmal zu entspannen.

Innenansicht des Cafébereichs von Solané Zürich mit minimalistischen Sitzmöbeln und ruhiger, heller Gestaltung.

Im Café Solané trifft Reduktion auf Wärme – klare Linien, sanfte Farben und kleine Details, die bewusst gewählt sind. Ein Ort zum Verweilen, nicht zum Eilen.

Umkleidebereich im Solané Store Zürich mit Möbeln aus hellem Holz, minimalistischer Beleuchtung und ruhiger Atmosphäre.

Jedes Möbelstück wurde im Atelier entworfen – gefertigt aus einem einzigen Baum. 

Habt ihr euch von internationalen Konzept- oder Hybrid-Stores inspirieren lassen – und wenn ja, welche haben euch besonders geprägt?
MSV: Wir leben in einer paradoxen Zeit. Alle streben nach Authentizität, doch durch Social Media gleichen sich Konzepte weltweit immer mehr an. Unser Ziel war es deshalb, einen Laden zu schaffen, der mit seiner Grosszügigkeit auch in London oder New York stehen könnte, dessen Angebot jedoch ganz bewusst auf Zürich zugeschnitten ist.

Wieso war Zürich der ideale Ort für eure Vision – oder kamen auch andere Schweizer Städte in Frage?
MSV: Wir sind beide Zürcher und wollten spezifisch etwas für unsere Stadt schaffen. Wir denken aber, dass Solané auch gut in anderen Städten funktionieren könnte.

Die Möbel stammen aus einem einzigen Baum, die Theke aus recycelten CD-Hüllen – könnt ihr mehr zum Interior-Konzept sagen?
MSV: Jedes einzelne Kleidungsstück bei Solané ist nachhaltig. Alle Materialien und Produktionen sind zertifiziert und alles entsteht in Europa. Dasselbe gilt für unser Interior-Konzept. Alle Möbel wurden intern entworfen nach denselben Prinzipien, die wir auch bei unseren Kollektionen anwenden. Uns ist wichtig, dass Leichtigkeit und Ästhetik im Einklang stehen und zugleich jedes Möbelstück funktional und langlebig ist.

Ihr habt euch von Ikonen wie JFK und Kampagnen der1990er-Jahre inspirieren lassen. Wie verbindet ihr solche Retro-Referenzen mit den heutigen Erwartungen an Mode?
MSV: Viele Klassiker im Casual-Bereich haben ihren Ursprung im College-Sport oder in der traditionellen Workwear. Diese Stücke sind funktional und zeichnen sich durch zeitlose Silhouetten aus. Besonders viel Zeit haben wir darauf verwendet, beim Schnitt die richtige Balance zwischen entspannt und elegant zu finden. Ebenso wichtig war es uns, für «einfache» Materialien wie Jersey, Cottontwill oder Wolle die bestmögliche Qualität zu produzieren.

Neben Mode bietet Solané auch Stücke lokaler Künstler:innen an. Wie wichtig ist euch dieser kulturelle Dialog – und was bedeutet für euch «Community» im Kontext von Solané?
MSV: Mode ist für uns eine kulturelle Ausdrucksform. Da Kunst und Kultur zentrale Inspirationsquellen unserer Arbeit sind, verstehen wir diesen Dialog als natürliche Erweiterung unseres kreativen Prozesses. Community sind für uns die konkreten Menschen, für die wir entwerfen, nicht abstrakte Zielgruppen. Diese Gemeinschaft ist gleichzeitig Ausgangspunkt und Ziel unseres Schaffens.

solane.world

Zwischen Mode und Begegnung: Der Store als offener Raum, der inspiriert, entschleunigt und Zürich ein neues Stück Öffentlichkeit schenkt.

Schlichtheit als Haltung: Solané überträgt das Prinzip zeitloser Kleidung in Raum und Material – reduziert, beständig und bewusst gestaltet.

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