Studio Hanne Willmann

10 Fragen an ...

Ein Foto einer Frau ie auf einer kleine Treppe steht und ihre Hand an der Wand anlehnt.

Die Designerin arbeitet am liebsten mit Textil – oder Polstermaterial.

Mit offenem Geist und einer starken Hingabe zu Handwerk entstand das Studio Hanne Willmann. Das multidisziplinäre Designstudio, mit Sitz in Berlin, konzentriert sich dabei auf Industriedesign, Produktdesign und Designberatung.

Nach ihrem Studium an der Universität der Künste in Berlin und an der Elisava in Barcelona, arbeitete Hanne Willmann für das bekannte Studio Autoban in Istanbul sowie für den namhaften Designer Werner Aisslinger in Berlin, bevor sie 2015 ihr eigenes Studio gründete. 

Heute arbeitet das Studio Hanne Willmann mit vielen verschiedenen Marken aus der ganzen Welt zusammen, darunter Brrands wie Villeroy & Boch, Leolux, Freifrau, Eno Studio oder Wittmann. Bei all ihren Arbeiten offenbart sich ihre tiefe Faszination für Details und den hohen Wert der Ästhetik. Die ständige Suche nach Sinn und Sinnlichkeit im Design hat dem Studio Hanne Willmann eine einzigartige Position in der Designbranche verschafft. Mehr zur ihrem Studio, Designs und zu Ihrer Persönlichkeit verrät sie uns im Kurzinterview.

Wie nahm Studio Hanne Willmann seinen Anfang?

Hanne Willmann: Gegründet habe ich das Studio im Prinzip schon während des Studiums 2014, da ich dort schon an zwei Projekten gearbeitet habe, die ich dann bei Herstellern untergebracht habe. Der Lounger «Lenz» und die «Willmann» Vase. Aber natürlich ging dann nach dem Studium erstmal alles Schritt für Schritt. Ich habe noch bei Werner Aisslinger als Designerin gearbeitet und parallel in Dessau an der Hochschule Anhalt einen Lehrauftrag gehabt. Irgendwann wurden es dann mehr und mehr eigene Projekte, sodass ich Januar 2016 dann nur noch für mein Studio und eigene Kunden gestaltet habe.

Du arbeitest bereits mit zahlreichen Brands zusammen. Mit welchem Brand würdest du gerne in Zukunft zusammenarbeiten?

HW: Absolute Wunsch Marken? Pedrali, Kettal, Fritz Hansen! Ach da gibt es noch so viel.

Wie haben sich deine Designs während den Jahren verändert?

HW: Anfangs habe ich vermutlich noch mehr geschaut, was denn die Kund*innen wollen und meine eigene Entwurfs-DNA etwas mehr in den Hintergrund gestellt. Aber mittlerweile weiss ich genau, was mir wichtig ist und ich merke, dass die Marken mit denen ich arbeite sich das auch wünschen.

Ein Foto eines Esszimmers. Zu sehen ist ein brauner ovalen Tisch mit weissen bequemen Stühlen.

Der Stuhl «Nana», für Freifrau ist die Symbiose aus einzigartiger Weichheit und unkomplizierter, frischer Formensprache.

Ein Foto eines Sessel und mehreren Beistelltischen, die auf einem blauen Teppich stehen.

«Bromo», für Favius, ist ein eleganter Beistelltisch, der mit runden Formen spielt. Das Besondere an diesem Entwurf ist das aufwendig gestaltete Tischgestell aus Gusskeramik, dessen markante Form an einen textilen Vorhang erinnert.

Inwiefern widerspiegeln deine Designs deine Persönlichkeit?

HW: Sinn und Sinnlichkeit – das ist der Leitsatz unseres Designstudios. Unsere Entwürfe sind emotional und weich und manchmal auch laut und frech – das würde zumindest auch meine Persönlichkeit ganz gut widerspiegeln (lacht). 

Was war dir wichtig bei der Einrichtung deines Studios?

HW: Das Studio sollte natürlich unser Verständnis und unsere Werte zeigen. Wenn man hier arbeitet, spürt man den Stil, den wir ausdrücken wollen. Das hilft uns auch, wenn wir an neuen Projekten arbeiten.

Was ist das Erste, das dir ins Auge sticht, wenn du durch eine Haustür trittst?

HW: Die Person, die mir aufgemacht hat. Der Mensch ist mir privat viel wichtiger als der Einrichtungsstil. Die Möbel sind mir ehrlich gesagt egal. Wenn es eine Person ist, die sich über die Einrichtung ausdrücken möchte, dann kann ich das natürlich aber auch feiern. Aber die meisten meiner Freunde*innen drücken sich anders aus und dafür liebe ich sie.

Das Foto einer Frau die in Ihrem Atelier vor ihrem Bücherregal schlendert.

Hanne Willmann gehört zu den 100 besten Gestalter*innen und Kreativen aus Interior, Architektur und Design.

Wie und inwiefern haben dich deine verschiedenen Auslandaufenthalte inspiriert und deine Arbeit beeinflusst?

HW: In Istanbul wurde ganz anders entworfen. Die Gestalter*innen, mit denen ich bei Autoban damals gearbeitet habe, haben schnell mal was entworfen und sind dann sofort drei Häuser weiter in eine kleine Schlosserei gegangen und haben gefragt, ob die Herren dort mal eben einen Prototypen bauen können. Zwei Stunden später konnte man das Produkt abholen und den Entwurf wieder anpassen. Das ist so anders als hier in Deutschland, wo wir alles penibel bis ins letzte Fertigungsdetail planen, um es dann anfertigen zu lassen. Das hat mich beeindruckt und das ist auch nach wie vor ein Ansatz, den ich zumindest für den Modellbau übernommen haben. Trial and Error!

 

Ein Foto eines pinken Sessel. Davor steht ein schwarzer Dackel.

Der schwenkbare «Love Seat» für Freifrau lädt dazu ein, auf einer extra grossen Wolke zu ruhen. Das ikonische Aussehen macht ihn zu etwas Besonderem!

Wie verbringst du am liebsten deinen Feierabend?

HW: Noch werde ich jeden Abend mit einem Freudeschrei und einem lauten «Maaamaaa» empfangen. Das will ich noch geniessen, so lange es noch so ist. Familie, Kuscheln, Lesen, Yoga oder einen Riesling. So verbringen ich meine Abende. 

Auf deiner Instagram Seite stachen mir die Storys mit den Studio Lunches ins Auge. Wie nahm deine Leidenschaft fürs Kochen seinen Anfang?

HW: Ich glaube vielen Gestalter*innen geht es so, dass das Kreieren nicht beim Design aufhört. Kochen ist ja nur ein anderes Tool um zu gestalten. Und genau wie beim Möbel entwerfen, darf man danach testen, ob es gut ist. Ich hab schon als Kind gerne mit meinen Eltern gekocht und gebacken, das mache ich auch mit meinen kleinen Söhnen

Kannst du uns drei Einrichtungstipps verraten?

HW: Überlegt bei jedem Kauf, ob ihr das Möbelstück auch weitervererben wollt. Dafür muss die Qualität stimmen, aber auch die Emotion, die es bei euch auslöst.

www.hannewillmann.com