GIVE A PON

10 Fragen an  …

Ein Portrait von zwei Frauen die vor einer blauen Haustür sitzen.

Denise und Julia pflegen einen guten und engen Kontakt zu den Produzenten und reisen regelmässig nach Griechenland, um den gesamten Prozess – vom Stoff bis zum Schuh – genau zu verfolgen. 

Auf ihren Reisen nach Griechenland verliebten sich Julia Brants und Denise Huntink unabhängig voneinander in den Folklore-Hausschuh mit dem bunten Pompom. Nach mehreren Besuchen auf der griechischen Halbinsel Peloponnes entstand die Hausschuh-Marke GIVE A PON. Sie greift die ursprünglichen Muster der Nähte auf den Hausschuhen mit eigenen Farbkombinationen wieder auf und bedeckt den Fuss mit hundertprozentiger Schafwolle. Was die beiden Frauen zueinander und zu Griechenland verbindet, verraten sie uns in einem kurzen Gespräch. 

Wie ergänzt ihr euch gegenseitig?
Julia Brants: Wir ergänzen uns in vielerlei Hinsicht. Es fängt vielleicht mit unserem Altersunterschied an, dadurch kommen wir aus verschiedenen Generationen. Dies führt dazu, dass wir die Welt unterschiedlich sehen, wahrnehmen und erleben, und daher fallen uns eben unterschiedliche Dinge auf. Denise ist in der digitalen Welt aufgewachsen, während ich aus einer analogen Welt komme. Wir haben beide Fachkenntnisse, die meiner Meinung nach beim Aufbau einer Marke von grosser Bedeutung sind. Tatsächlich können wir fast alles selbst erledigen, und das ist ein grosser Vorteil.
Denise Huntink: Ich habe das Gefühl, dass wir uns auch gut ausbalancieren können. Ich bin normalerweise entspannt, meine Mutter sagt, das kommt von meinen griechischen Genen. Julia ist eher hyperaktiv, immer in Aktion. Somit ergänzen wir uns perfekt.

Wie ist eure Liebe zu Griechenland entstanden?
Beide: Unsere Wege haben sich vor fünf Jahren gekreuzt, als wir beide in einer Kommunikationsagentur im Hafen von Scheveningen gearbeitet haben. Wir haben festgestellt, dass wir beide eine Verbindung zu Griechenland haben und viel Positives mit diesem Land verbinden. Bei Denise ist es ihre Herkunft, und Julia hat ihre Liebe zu Griechenland von zu Hause aus mitbekommen.
Julia: Meine Liebe zu Griechenland ist entstanden, weil meine Mutter immer von ihrer Reise (1966) erzählt hat, bei der sie zusammen mit drei Freundinnen per Anhalter nach Griechenland reiste. Danach sind wir als Familie oft auf die Inseln gereist. Wenn Denise und ich zusammen in Griechenland sind, geniessen wir das Griechische in vollen Zügen. Es macht es natürlich besonders, dass Denises Wurzeln dort liegen.
Denise: Meine Liebe zu Griechenland ist selbstverständlich. Es fühlt sich wie mein zweites Zuhause an. Und dann auch noch ein Unternehmen mit einem griechischen Produkt zu gründen, ist für mich wirklich Schicksal. Seit GIVE A PON fühle ich mich noch stärker mit dem Land verbunden und griechischer als je zuvor.

Woher bezieht ihr eure Inspiration für das wunderschöne Farbschema?
Beide: Uns inspiriert das tägliche Leben. Von dem, was wir auf der Strasse sehen, in einem Museum oder online. Farben und Muster sind überall zu finden. Wir beide haben eine Vorliebe für lebendige Töne und auffällige Farbkombinationen. Bei Farben sind wir uns immer einig, daher macht es Spass, gemeinsam an neuen Farbkombinationen zu arbeiten. Das ist immer ein sehr cooler und reibungsloser Prozess.

 

 

Eine alte, griechische Dame die von Hand Hausschuhe strickt.

Die ausführende Arbeit wird in Griechenland geleistet: Die Produkte werden in einem Familienbetrieb auf der Halbinsel Peloponnes handgefertigt.

Wie haben die Einheimischen reagiert, als sie die Schuhe zum ersten Mal gesehen haben?
Beide: Die meisten Griechen verstehen es nicht. Sie kennen die Touristen-Version des Pantoffels und darauf sind sie nicht gerade stolz. Einige Griechen mit einem Gespür für Trends sehen es jedoch positiv. Als wir in Athen waren und ein Vintage-Schmuckgeschäft besucht haben, erzählten wir der Besitzerin die Geschichte, und sie fand es fantastisch. Es ist meiner Meinung nach vergleichbar mit unseren niederländischen Holzschuhen (Klompen), die wir auch nicht gerade cool finden

Habt ihr vor, weitere Accessoires oder völlig neue Produkte zu entwerfen?
Beide: Wir haben viele Ideen. Da danach eine hohe Nachfrage besteht, konzentrieren wir uns derzeit auf einen Pantoffel, den man auch im Sommer draussen tragen kann. Unser Ziel ist es, in Zukunft eine GIVE A PON Winterkollektion und eine Sommerkollektion zu haben - alles in Griechenland unter guten Arbeitsbedingungen hergestellt.

Warum habt ihr euch entschieden, die Produktion in Griechenland zu belassen und nicht in eure Heimatstadt zu verlagern?
BeideAm Anfang haben wir darüber nachgedacht, aber uns war es wichtig, die Produktion in Griechenland zu lassen, damit die griechischen Menschen dieses Handwerk weiterführen können. Wir möchten gerne etwas an die Gemeinschaft zurückgeben, und wir schätzen die Traditionen sehr. Es ist natürlich auch keine Strafe, zweimal im Jahr nach Griechenland zu fahren. Und es ist schön, dass wir neben dem engen Kontakt zur Produktion und den besprochenen Innovationen auch immer viel Content erstellen können. Griechenland bietet einfach eine wunderschöne Kulisse für unsere Fotoshootings

Ursprünglich waren die Pantoffel von den Tsarouchia inspiriert: den traditionellen Lederschuhen mit einem Wollbommel an der Spitze.

Denise und Julia wollen mit ihren Produkten den Menschen Liebe, Farbe und Wärme mit schenken.

Mit den Farbentwürfen des Ateliers GIVE A PON in Den Haag gaben sie den Hausschuhen eine eigene Note.

Ihr seid ein Team aus zwei Frauen. Wie unterstützt ihr die Frauen in eurem Umfeld?
BeideWenn wir mit anderen Marken oder Agenturen zusammenarbeiten, machen wir das super gerne mit Frauen. Ausserdem unterstützen wir Marken, die gerade erst gestartet sind, indem wir ihnen auf unseren sozialen Medien eine Plattform bieten. Bald werden wir zum Beispiel das Werk einer griechischen Künstlerin in unserem Online-Shop haben. Wenn das Kunstwerk verkauft wird, geht der gesamte Erlös an sie. Wir zeigen wirklich gerne, welche wunderbaren Dinge noch in Griechenland geschaffen werden. Wir arbeiten auch oft mit der Stiftung BecauseWeCarry zusammen, die Frauen auf der Flucht in Griechenland unterstützt. Wir helfen ihnen und besuchen sie, wenn wir in Griechenland sind. Und wenn es Platz für Aktionen gibt, organisieren wir Fundraising-Aktionen für die Stiftung

Wie sieht der perfekte Tag in Griechenland für euch aus?
Beide: Kaliméra! Zuerst einmal holen wir uns ein Frappé (griechischen Eiskaffee). Zum Frühstück essen wir griechische Eier namens Kayanas oder Yiaourti (griechischen Joghurt). Wir lieben es, die Altstadt zu erkunden und uns von den Dingen inspirieren zu lassen, die wir dort finden und sehen. Die Griechen sind so nett und gastfreundlich. Danach gehen wir natürlich an den Strand, und abends essen wir gerne zu zweit oder mit der Familie unseres Ateliers. Sie nehmen uns immer mit in neue Restaurants, die wir noch nicht entdeckt haben, wo die Einheimischen essen und auch das beste Essen serviert wird.

Eure Designs sind sehr bunt. Mögt ihr es auch bunt in eurem Zuhause?
Beide: Wir leben fünf Minuten voneinander entfernt und auch von unserem Studio in Scheveningen, ganz in der Nähe vom Meer. Wir beide lieben Farben. Julia hat ein senfgelb-corduroy-Sofa und Denise ein violettes. Unsere Einrichtung ändert sich oft und auf natürliche Weise. Beide haben wir von klein auf die Liebe zu Folklore mitbekommen. Wir gehen gerne gemeinsam in Secondhand-Läden, um alles mitzunehmen, was authentisch und bunt ist.

Ist es schwer, Arbeit und Freundschaft voneinander zu trennen?
Beide: Wir haben als Geschäftspartner angefangen und sind danach Freunde geworden. Das macht es einfacher. Aber natürlich kann es manchmal schwierig sein. Geschäftlich müssen wir in der Lage sein, über Dinge zu sprechen, die uns beschäftigen. Daran arbeiten wir. Wir haben das gerade während eines Coaching-Prozesses zur Verbesserung unserer Zusammenarbeit gelernt.
Ausserdem erzählen wir uns wirklich fast alles. Wir sehen uns täglich, und Menschen in unserer Umgebung finden es manchmal erstaunlich, dass wir uns immer etwas zu erzählen haben und miteinander lachen.
Denise: Julia ist wirklich mein Guru. Vielleicht liegt es am Altersunterschied und ihrer Lebenserfahrung? Wenn etwas ist, rufe ich sie am liebsten sofort an.

 

www.giveapon.de

 

Zwei junge Frauen die auf einer grünen Coach sitzen und in die Ferne blicken.

Julia (rechts) ist ausgebildete Grafikdesignerin und Denise verfügt aufgrund ihrer Erfahrung als Digital-Media-Spezialistin über umfangreiches Wissen im Bereich Online-Marketing.