Das Bad als wohnlicher Lebensraum

Raumgestaltung mit Gefühl

Angetrieben von der Sehnsucht nach harmonisch gestalteten Interiors, spürte Constanze Ladner bereits seit ihrer Kindheit eine tiefe Verbindung zu Räumen und den sich darin befindenden Gegenständen. Stets fühlte sie das starke Bedürfnis, Dinge neu zu arrangieren und zu verändern, um ein stimmiges Ganzes zu erzielen. 

Ihrer Passion konsequent folgend, eröffnete sie 2018 ihr Interior Design Studio in Mainz, in dem sie voller Feingefühl und Präzision holistische Einrichtungskonzepte und Produkt-Designs entwirft – den Blick dabei auf Funktionalität, Nachhaltigkeit, Eleganz und Komfort gerichtet. Dies gelingt der Designerin durch ihr aussergewöhnliches, intuitives Gespür, das ihre Kreativität in Gang setzt, sobald sie einen Raum betritt.

Ganzkörper-Foto von Constanze Ladner in weissem Raum

Geboren und aufgewachsen in der Nähe von München, arbeitete Constanze Ladner 18 Jahre lang in der Modebranche, bevor sie sich 2018 als Interior-Designerin mit einem Studio in Mainz selbstständig machte.

Was bedeutet für Sie Schönheit?

CONSTANZE LADNER: In Verbindung mit Gestaltung bedeutet Schönheit für mich Klarheit, Harmonie, Wärme.

Was ist für Sie gute Gestaltung?

CL: Gestaltung berührt mich, wenn sie ein klares «Klick» in meinem Kopf auslöst. Wenn ich den Blick nicht mehr abwenden kann, mich kaum sattsehen möchte, dann bin ich persönlich überwältigt von Gestaltung und weiss, hier ist etwas Besonderes gelungen.

Was liegt Ihnen bei der Gestaltung von Räumen besonders am Herzen? Beschreiben Sie uns Ihre Gestaltungsmaxime?

CL: Mein Ziel ist es immer, Räume zu gestalten, die Harmonie, Geborgenheit und Wärme ausstrahlen – Orte, die Menschen zur Ruhe kommen lassen, sie stärken und ihnen Freude schenken.

Komplett weisses Badezimmer mit Dachschräge

Die Interior-Designerin liebt Farben und gestaltet am liebsten Ton in Ton, auch ein Weiss, wie in diesem Badprojekt.

Wie sieht für Sie das ideale Badezimmer aus? ... oder wie sieht Ihr persönliches Traumbad aus?

CL: Ich liebe die Bäder in Pastelltönen, die in den 1950er-Jahren in Deutschland entstanden sind. Mein Traumbad ist wohnlich und warm. Ich liebe Farben und gestalte am liebsten Ton in Ton. Mit farbigen Fliesen auf Boden und Wänden oder einem schönen Parkettboden. Ein Retro-Waschbecken, ein leichter Vorhang am Fenster und ein gut ausgeleuchteter Spiegel – idealerweise mit seitlichen Leuchten für einen schmeichelnden Teint – machen den Raum für mich zum Traumbad.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie einen solch intimen Raum wie ein Bad gestalten? Was ist Ihnen bei der Gestaltung eines Bades wichtig?

CL: Mir ist wichtig, einen wohnlichen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen gut fühlen und gerne aufhalten. Gut ausgeleuchtet, dass man sich gerne im Spiegel betrachtet. Das Bad ist ein sehr intimer Raum, in dem es nur um uns persönlich geht, es darf eine ganz besonders schöne und wohnliche Atmosphäre verströmen.

Ich folge hier ungern Regeln, plane alles ein, was man auch in den Wohnräumen gerne um sich hat – Vorhänge, Bilder, einen Barwagen als Ablage für schöne Dinge usw.

Dunkelblau gestrichenes Badezimmer mit verspiegelten Wänden und Parkettboden

Gerade in kleineren Räumen kann der Mut zur Farbe an Decke und Wänden, klug platzierte Spiegel oder schlicht ein aussergewöhnliches Styling den Raum optisch vergrössern und für einen angenehmen Überraschungseffekt sorgen.

Dunkelblauer Waschtisch vor raumhohen Spiegel mit zwei Wandleuchten aus Glas

Die Designerin pflegt einen intensiven Austausch mit ihren Kund:innen, damit anspruchsvolle, kosmopolitische Raumkonzepte entstehen können.

Wie hat sich das Bad nach Ihrem Gutdünken in den letzten Jahren verändert?

CL: In den letzten Jahren hat sich das Badezimmer sicher etwas wohnlicher, hochwertiger und auch farbenfroher entwickelt. Im privaten Mietwohnraum ist diese Entwicklung für meinen persönlichen Geschmack noch nicht genug angekommen – graue Fliesen wurden zu beigen Fliesen. Für mich ist das noch zu sehr eine funktionale «Nasszelle» als ein persönlicher und individueller Ort des Rückzugs und Wohlbefindens.

Und wie wird sich der Raum in der nahen Zukunft noch verändern?

CL: Ich glaube, das Bad wird noch stärker als wohnlicher Lebensraum verstanden werden, gestaltet mit hochwertigen, natürlichen Materialien. Gleichzeitig wird Hightech mehr Einzug halten, etwa in Form intelligenter Licht- und Wassersysteme.

 

Cover der Zeitschrift Bäder Spezial

Das ganze Interview und viele weitere spannende Geschichten gibt es im Bäder Spezial 2025 zu lesen.