Unser Zuhause reflektiert, wer wir sind und wer wir sein wollen. Wenn Architekt*innen ein Haus entwerfen, versuchen sie oft, Werte und Tugenden in die Räume zu projizieren, die sie repräsentieren und die sie an künftige Generationen weitergeben wollen. Doch dann nehmen nach und nach die Bewohner*innen diese Räume in Besitz und machen sie sich zu eigen. So muss man fast an die Haustür klopfen und in ein Haus eintreten, um dessen wahre Seele zu erleben. Vor allem, wenn es ein Zuhause wie Chiaras ist – eine Schatztruhe an Erinnerungen.
Chiara hat die kleine Villa in Forte dei Marmi nach einem langen Suchprozess erworben und sich 2017 hier niedergelassen. Sie wollte etwas, das sie beeindruckt, aber das sie auch formen konnte. «Als ich diese Villa sah, dachte ich: Das ist es! Sie war renovationsbedürftig, aber ich erkannte ihr Potenzial. Besonders gefiel mir, dass sie völlig von einem Pinienwald umgeben und trotzdem nur ein Katzensprung vom Meer entfernt ist. Schlussendlich glaube ich, dass das Aufwendigste am Kreieren eines Zuhauses oft die Suche ist – genau jenes Gebäude zu finden, das einem das Gefühl gibt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.»
Der Philosoph Emanuele Coccia schreibt über das Zuhause: «[Das Haus] ist im Prinzip eine Art Leere, ein rein mineralischer Raum, eine Sandburg, bis es mit Objekten bevölkert wird. Wir haben nie eine Beziehung zu seinen Mauern. Vielmehr haben wir eine Beziehung zu Objekten. Wir bewohnen eigentlich nur Objekte. Sie beherbergen unsere Körper, unsere Gesten, sie ziehen unsere Blicke auf sich.» Diese Objekte sind wiederum kleine Stücke von uns selbst – Erinnerungen, Geschenke, Dinge, die wir einst brauchten und uns entschlossen, zu behalten. Wenn wir ein Haus bewohnen, dann werden wir also ein Stück weit zu diesem Haus mit all unseren Geschichten und Hoffnungen.
Den vollständigen Text finden Sie in der aktuellen Ausgabe von Das Ideale Heim.