Ich mag mich noch an die düstere Bauernstube meiner Grosstante erinnern. Bei den Besuchen durfte ich immer auf einem grossen Ledersessel sitzen, der mich fast verschlang, weil das Polster dermassen durchgesessen war. Aber ich liebte die Struktur des Leders, den Geruch und das Gefühl sanft umarmt zu werden. Darin lauschte ich den Geschichten meines Grossonkels und hüpfte dabei auf dem Polster herum oder verkroch mich darin. Heute, über 20 Jahre später, mag ich mich immer noch erinnern – nicht an die Geschichten – aber an den Geruch in der Stube und wie ich mit meinen kleinen Händen über die Lehne gefahren bin und mir ausmalte, welche Geschichten sich hier in diesem Raum abspielten. Ein Möbelstück wächst mit den Bewohnern und ihren Geschichten mit und ist man sich dessen bewusst, schafft man nicht nur Möbel – sondern Geschichten für die Ewigkeit.
Dies ist bei der Möbelmanufaktur Freifrau seit Anbeginn der Motor für Sitzmöbel, die nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeit, sondern auch mit Komfort und Design überzeugen. Neuster Zuzug ist der Stuhl «Grace». Anmut, Schönheit und eine geheimnisvolle Sinnlichkeit umgarnen das Wort – ähnliche Attribute lassen sich auch auf den Stuhl übertragen. Die Designer Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss feilten fast zwei Jahre an diesem Entwurf. Die Herausforderung war, ein geeignetes Leder zu finden. Denn für die Designer lag der Reiz des Entwurfs darin, ein besonders dickes Leder zu entdecken, das zum filigranen Gestell einen raffinierten Kontrast bietet. Dafür testeten die Gestalter unzählige Lederqualitäten. Doch nur eines konnte am Ende überzeugen: ein sehr robustes und dickes Anilinleder. Gleichzeitig ist die angeschliffene Oberfläche schmeichelnd weich.
Ein Stuhl, dessen Patina all die wunderbaren Begegnungen am Tisch konserviert und noch lange Geschichten von unvergesslichen Abenden mit Freunden, von unzähligen Familienessen und vom Alltäglichen erzählt.