Am Anfang war eine Schiene und die musste vor allem eines, nämlich fein sein. Aus Ärger über schlecht beleuchtete Bilder entwarf Pro-fessor Hans Buschfeld 1989 eine filigrane Wandschiene, an der im Niedervoltbereich unterschiedliche Spots angebracht werden konnten, und so ward die Kollektion «LightLight» (leichtes Licht) geboren.
Im Grundkonzept der Wandanbringung und Schienenverlauf sind sich beide Schienensysteme, die heute im Buschfeld-Sortiment erhältlich sind – «LightLight» (12 Volt) und Sense System (48 Volt) –, für die Planung gleich. Das Baukastenprinzip von fertigen Systembauteilen wie Ecken, Einspeisungen und Schienen ermöglicht eine ganz individuelle Anpassung. Ausserdem ist dem Unternehmen jüngst mit der Entwicklung einer komplett neuen Typologie der Schienenverbinder auf Basis von sternförmigen Verbindern der Sprung in die Objektleuchten-Welt gelungen. Durch zusätzliche Biegung der ursprünglichen Wandschiene sind der individuellen Kreativität der Architekt*innen und Designer*innen eigentlich keine Grenzen gesetzt. Ausserdem arbeitet Buschfeld vermehrt auch mit Leuchtenmanufakturen wie Ingo Maurer oder Baltensweiler zusammen, die ihre Leuchten ins System einbinden können. Wohin die Reise führt, verrät uns Stephan Blass, seit 14 Jahren geschäftsführender Gesellschafter von Buschfeld, im Interview.
Herr Blass, was ist das Besondere am Lichtsystem von Buschfeld?
Stephan Blass: Hans Buschfeld hat das System zu einer Zeit entwickelt, in der dekorative Elemente, Muranogläser etc. im Lichtbereich en vogue waren. Mit seiner reduzierten, geradlinigen, architektonischen Lösung setzte er einen Gegenakzent. Als Professor für Industrie-Design trieb er die Reduktion der Lichtschiene auf die Spitze. Dank der neuen Herstellungsverfahren konnte das sogar noch optimiert werden. Das System ist ein Chamäleon, das sich überall integrieren lässt und sich perfekt dem Interior anpasst. An die Schiene können theoretisch beliebige Leuchten angedockt werden.
In den letzten Jahren gab es verschiedene Kooperationen mit hochwertigen Leuchtenmanufakturen, wie etwa Ingo Maurer oder Baltensweiler. Was für eine Idee steckt dahinter?
SB: Wir wollen die Möglichkeiten unseres Systems ausschöpfen und dem Endkonsumenten Inspiration für eigene Ideen bieten. Die Kooperationen sind jedoch immer auf hohem Niveau mit Firmen, die unsere Designsprache verstehen und mittragen, aber selber auch unverwechselbar sind.
Jüngst haben Sie das System «Freestyler» auf den Markt gebracht. Was hat es damit auf sich?
SB: Auch hier geht es um das Ausloten der Möglichkeiten. Unsere Aluminiumschiene kann sowohl in die eine wie die andere Richtung gebogen werden, und dank der neu entwickelten sternförmigen Verbindungsstücke sind ganz neue Formen möglich. Der Ideenpool kann so erweitert werden.
An sich bieten Sie mit Ihrem System ein Planungstool an, richtig?
SB: Genau. Mit unseren Modulen können Lichtplaner*innen, Architekt*innen und Innenarchitekt*innen ihr Unikat erschaffen. Wir bieten eigentlich eine Plattform und stehen planungsunterstützend zur Seite. Die Lösungen werden in den meisten Fällen spezifisch auf ein Objekt hin zusammengestellt.
Ursprünglich war die Schiene zur Anbringung von Halogenspots gedacht. Heute bieten Sie natürlich auch LED an. Wohin geht die Reise?
SB: Wir haben uns über Jahrzehnte an die Halogenleuchte gewöhnt und teilweise wird sie im Rückblick auch verklärt, denn es gab auch da Probleme. Die LED-Technologie ist jedoch heute auf einem Qualitätsstand, der dem Halogen die Stange halten kann. Ausserdem wird die Ansteuerung leichter. Jede Leuchte kann beispielsweise via Smartphone aber auch durch normale Schalter angesteuert werden. Dank offener Schnittstellen können die Leuchten mit anderen Systemen kombiniert werden.
Wie sehen Sie die zukünftige technische Entwicklung in dem Bereich?
SB: Es kommen immer wieder neue Technologien auf den Markt. Dem muss man nachgehen und ständig prüfen, ob sie einen Mehrwert für uns darstellen oder ob es sich nur um kurzfristige Trends handelt. Unser Ziel ist es, Bewährtes zu bewahren durch Veränderung.
Buschfeld: über Inpremium GmbH
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