Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie in eine fremde Wohnung kommen und irgendwie stellt sich bei Ihnen kein wohliges Gefühl ein. Irgendetwas passt nicht, aber Sie können nicht genau sagen, was es ist. Vielleicht sind es die Farben oder die Anordnung der Möbel – die Wohnung fühlt sich einfach nicht harmonisch an.
Aber was ist denn eigentlich Harmonie? Wie misst man sie oder anders gefragt, was ist dafür verantwortlich, dass sich bei uns ein Gefühl von Harmonie einstellt? Sie denken jetzt vielleicht, das ist einfach Geschmackssache. Jein. Geschmackssache ist, ob Sie einen weissen oder schwarzen Stuhl auswählen – ob dieser aber harmonisch im Gesamtbild wirkt, hat mit anderen Kriterien zu tun. Gehen wir vom Yin-Yang-Symbol aus dem Daoismus aus, so ist Harmonie klar definiert. Es sind zwei entgegengesetzte Kräfte, die ohne einander nicht existieren können und doch miteinander im Einklang stehen. Keine Seite ist besser oder schlechter als die andere, sie stehen im vollkommenen Gleichgewicht. Übertragen wir dieses Wissen auf die Einrichtung, heisst das konkret, dass der Anteil an weichen und harten Materialien, hellen und dunklen Möbeln sowie kalten und warmen Farben ausgeglichen sein sollen. Schauen Sie sich einmal im Raum um, fühlen Sie sich da wohl? Und wie ist die Aufteilung? Dieses Bild von Yin und Yang zeigt sich auch in der Natur. Alles Leben, das uns umgibt, besteht aus zwei unzertrennlichen Gegensätzen, die ein Ganzes bilden. Vereinen wir diese beiden Pole ungezwungen in unserem Alltag, kehrt früher oder später immer wieder Balance ein.