Gian Franco Legler

Zurich Design Weeks: Podiumsdiskussion

Reeditionen: Der Basket-Chair (Entwurf: 1951) und die Movalux-Leuchte (Entwurf: 1947) von Gian Franco Legler werden heute wieder hergestellt.

Buch: Die umfassende Publikation, die beim Niggli-Verlag erschienen ist, bietet Einblick in Gian Franco Leglers Schaffen.

Gian Franco Legler war ein Weltenbürger, geboren als Auslandschweizer und in Italien aufgewachsen, lebte und arbeitete er in den USA und in der Schweiz und liebte es, die Welt zu entdecken. Er war sehr neugierig und ständig auf der Suche nach neuen Materialien und Ideen. Bereits 1947, während seines Studiums an der ETH, entwickelte er die multi­funktionale Leuchte Movalux, die heute als Remake von Schätti Leuchten in Schwanden wieder hergestellt wird. Der legendäre Basket-Stuhl entstand 1951 für das Restaurant Circolo in Ponte San Pietro im Auftrag des Architekten Sandro Angelini. Der Basket-Chair wurde schnell zum Erfolg, 1953 erhielt Gian Franco Legler vom Museum of Modern Art (MoMA) in New York dafür den «Good Design Award». 

Skizze des Basket-Chair von Gian Franco Legler.

Skizze des Basket-Chair.

Meist entwarf Gian Franco Legler seine Möbel im Rahmen eines Innenarchitektur-Auftrages, weil die für den Auftraggeber passenden Möbel auf dem Markt nicht erhältlich waren. Oft wurden die Objekte nach dem Projekt benannt und anschliessend über seine Firmen weiterproduziert und vertrieben. Gian Franco Legler war nämlich Designer, Hersteller und Möbelhändler. Für den internationalen Handel mit Möbeln gründete er die Firma INTARC AG, die später zur ­AAREA wurde. Diese Firmen stellten seine eigenen Möbel und auch solche von anderen Designern her.

Historisch: Die Kaserne Bremgarten wurde 1968 mit Tischen und Sesseln der Serie «Brem» ausgestattet.

Verschollen: Leider ist vom Mobiliar von damals kein einziges Stück erhalten geblieben. (Entwurf: 1968)

«Es scheint, als ginge es Gian Franco Legler vor allem darum, zu tüfteln, abzuwägen, die Funktionen sauber und reduziert herauszuschälen.»

Dokumentation: Auch Fotos der Originaleinrichtungen jener Zeit werden zu wichtigen Zeitzeugen.

Klassiker: Dieser Sessel wurde für die Bar im Hotel Bellerive au Lac an der Zürcher Seepromenade entworfen. (Entwurf: 1972)

«Bei der Archivierung eines Werks interessiert uns auch die Einbindung in sein zeitliches Umfeld.»  

Nun geht es darum, das ausserordentliche Werk Gian Franco Leglers zu ordnen und zu bewahren. Als Erstes erschien im Niggli-Verlag ein Buch zu seinem Werk. Während der Zurich Design Weeks soll nun eine Ausstellung im Möbelhaus H100 sein Schaffen einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Ausserdem hat das neu gegründete Archiv Innenarchitektur Schweiz (AI-S) Interesse, den Nachlass von Gian Franco Legler aufzunehmen. Was es dazu braucht und welche Rolle Gian Franco Leglers Werk in der Geschichte des Schweizer Designs spielt, wird an einer Podiumsdiskussion am 7. September 2023 im Möbelhaus H100 mit Janette ­Blättler, Jörg Boner und Ariana Pradal, moderiert von Anita Simeon Lutz, erörtert. Sie sind herzlich dazu eingeladen. 

Näheres zum Programm finden Sie auf: www.designweeks.ch

www.h100.ch, www.niggli.ch, www.ai-s.ch

Porträtbild von Interior-Stylistin Janette Blättler Legler.

Janette Blättler Legler: Interior-Stylistin und Mitautorin des Buches «Gian Franco Legler», erschienen beim Niggli-Verlag.

Porträtbild von Designer in seinem Studio.

Jörg Boner: Designer und Begleiter der Reedition der Movalux-Leuchte von Gian Franco Legler durch Schätti Leuchten, Schwanden.

Porrätbild von Ariana Pradal vor einer Naturkulisse.

Ariana Pradal: Journalistin und Ausstellungskuratorin für Design und Architektur, Verantwortliche fürs Archiv Innenarchitektur Schweiz AI-S.

Porträtbild von Anita Simeon Lutz.

Anita Simeon Lutz: Diplomierte Architektin ETH, Chefredakteurin Das Ideale Heim, Moderatorin des Anlasses.