Beständig

Schweizer Manufakturen für Wohnkultur: Röthlisberger Kollektion

Porträtbild von Beat, Mark und Jan Röthlisberger.

Familiensache: Beat, Mark und Jan Röthlisberger.

Ein emsig konzentriertes Treiben herrscht in den Produktionshallen der Firma Röthlisberger. Es wird gesägt, geschliffen und gefeilt. Jeder Handgriff sitzt und die Leidenschaft am Material ist durchgängig spürbar. Was hier entsteht, sind Möbelstücke mit dem Anspruch, unvergleichbar zu sein. Oft müssen dafür völlig neue Fertigungsmethoden gefunden werden. Platz für innovative Ideen bietet das modern ausgestattete Entwicklungs- und Produktionsareal der Firma in Gümlingen bei Bern genügend. Hier findet alles unter einem Dach zusammen – von der ersten Ideenfindung über die passgenaue Umsetzung bis hin zum weltweiten Vertrieb.

Freistellerbild von Möbel «Schubladenstapel» von Röthlisberger in Holz, das aussieht wie aufeinander gestapelte Koffer aussieht.

Inspiriert von gestapelten Reisekoffern entstand die Idee zum «Schubladenstapel».

Dreiteiliger Paravent «Loulou» von Röthlisberger mit runden Enden und Spiegel in grau.

Durch seine Einfachheit meistert der Paravent «Lou Lou» alle Raumanordnungen.

Seit 1977 werden in Zusammenarbeit mit renommierten Designern einzigartige Möbel für die hauseigene Röthlis­berger-Kollektion entworfen. Die Aufgaben sind vielseitiger geworden, vieles ist aber auch gleich geblieben. Beispielsweise die Schweizer Qualität, die erfinderische Neugier, eine nachhaltige Produktion und der Anspruch, jeden Möbelentwurf bestmöglich umzusetzen, sodass daraus ein Designklassiker werden kann. Bestes Beispiel liefert der «Schubladenstapel» von Susi und Ueli Berger, der durch seine skulpturale Erscheinung gleichermas­sen als Möbel wie als Kunstwerk fungiert. Bis aus einer ersten gemeinsamen Idee ­jedoch ein dreidimensionales Objekt entstehen kann, bedarf es intensiver Ausei­nandersetzung, Know-hows und handwerklichen Fingerspitzengefühls. Grundlage ist dabei stets eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Designer und dem Unternehmen. Letztere dauert nicht selten über Jahre hinweg und führt immer wieder zu neuen, fruchtbaren Entwürfen. «Mein Grossvater hatte schon mit Robert Haussmann zusammengearbeitet, dann mein Vater und zum Schluss konnte gar ich selbst noch mit ihm zusammenarbeiten. Wenn man, wie mit Trix und Robert Haussmann, geradezu eine Freundschaft aufbaut, dann ergeben sich über die Jahre hinweg immer wieder schöne, gemeinsame Ideen», so Jan ­Röthlisberger, der das Unternehmen heute gemeinsam mit seinen Brüdern leitet.

In der grossräumigen Werkhalle trifft handwerkliches Können auf Fingerspitzengefühl.

Bis zum letzten Schliff wird mit höchster Präzision gearbeitet.

Bei ihrem jüngsten Projekt etwa, dem Paravent «Lou Lou» von Iria Degen, war nicht von Beginn an klar, was am Ende entstehen würde. Vielmehr war es die gute Zusammenarbeit mit der Schweizer ­Designerin an einem Innenausbauprojekt, die zu dem Wunsch führte, auch gemeinsam an einem Möbelentwurf zu arbeiten. Entstanden ist ein edler Raumtrenner, der durch seine organische Formensprache, hochwertige Verarbeitung und individuellen Ausstattungsmöglichkeiten überzeugt. Die Zusammenarbeit für die Möbelentwürfe beschränkt sich dabei keinesfalls nur auf Schweizer Designer. So finden sich im Portfolio der Röthlisberger-Kollektion auch einige internationale Grössen. Etwa Tomoko Azumi. Inspiriert von ihrem japanischen Hintergrund, entwarf die in London lebende Designerin eine moderne Version des traditionellen Stabellenstuhls, der durch seine Verbindung von Handwerkskunst mit innovativer Fertigungstechnik zu Recht mit dem Design Preis Schweiz 2017 ausgezeichnet wurde.

www.roethlisberger.ch

Traditionellen Stabellenstuhl in ein zeitgemässes Design in natur und schwarz von Röthlisberger.

Der «Stabellö» übersetzt den traditionellen Stabellenstuhl in ein zeitgemässes Design.