Sich selber treu bleiben

Schweizer Manufaktur für Wohnkultur: Lehni

Bild von Original Lehni-Tisch von 1977.

Original: Georg Gisel entwarf 1977 den Lehni-Tisch. Von Andreas Christen stammt das Aluminiumregal (1964).

Das Firmengebäude der Lehni AG in Dübendorf, entworfen von Ernst Gisel, widerspiegelt gegen aussen, was im Innern des Gebäudes passiert. Es ist perfekt geschnitten, im Detail aufs Wesentliche reduziert und von einer minimalistischen Eleganz, die ihresgleichen sucht. Genauso perfekt und durchdacht sind die Möbel, die das Haus verlassen. Obwohl das Design der Bestseller, wie etwa der Tisch von Georg Gisel, das Bett oder das Regal von Andreas Christen, aus den 70er- und 80er-Jahren stammt, sind die Objekte nicht aus der Zeit geraten. Im Gegenteil: Gerade in einer Zeit, wo viele Menschen sich wieder Gedanken machen, wie viel Besitz im Zuge unserer Wegwerfgesellschaft überhaupt noch Sinn macht, sind die zeitlosen Klassiker so aktuell wie nie zuvor.

Klassiker «Bett 1» von Andreas Christen stammt aus dem Jahr 1982 von Lehni.

Klassiker: Der Entwurf von «Bett 1» von Andreas Christen stammt aus dem Jahr 1982. Es ist an Reduktion nicht zu überbieten.

Aluminium ist das Material, das die DNA der Lehni AG ausmacht. Ursula und Heinz Menet, die seit 1998 die Geschicke der Firma als Geschwisterpaar leiten, sind nach wie vor fasziniert davon.  «Das Material ist einfach genial. Es ist leicht, beständig, und dank einer materialgerechten Oberflächenbehandlung wie zum Beispiel der Eloxierung erhält es ­einen Glanz, der an Perlmutt erinnert», meint Ursula Menet, und ihr Bruder fügt hinzu: «Die perfekte Verarbeitung, wie wir sie unseren Kunden weitergeben wollen, fordert jedoch ein grosses Know-how, das wir nur dank unseren langjährigen Mitarbeitern und einer firmainternen Weiterbildung erreichen.»

Produktionsbild von Lehni bei der Aluminiumverarbeitung.

Präzise: Die Verarbeitung von Aluminium setzt grosses Know-how voraus.

Das Firmengebäude von Lehni von aussen aus der Feder von Ernst Gisel.

Ehrlich: Das Firmengebäude aus der Feder von Ernst Gisel widerspiegelt die Werte des Unternehmens gegen aussen.

Seit gut sechs Jahren hat sich Lehni auch auf den Bau von Aluminiumküchen spezialisiert. Der Küchenbau macht in der Zwischenzeit etwa zwanzig Prozent des Umsatzes aus. Auch in Menets eigenen Wohnungen wurden Lehni-Küchen eingebaut. «Sie sind nicht nur ästhetisch, sondern auch sehr pflegeleicht», meint Ursula Menet aus Erfahrung.

Heinz und Ursula Menet, Geschäftsführer von Lehni in der Küche.

Heinz und Ursula Menet leiten die Firma seit seit 1998 als Geschwisterpaar.

Im Frühling 2021 wird es im Möbelbereich wieder eine Neuigkeit geben – in Zusammenarbeit mit dem Designer Frédéric Dedelley und Christian Kaegi von Qwstion. Mehr soll zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten werden, aber man kann davon ausgehen, dass auch dieser Entwurf wieder das Zeug zum Klassiker hat. Denn schliesslich hat nur Erfolg, wer sich selber treu bleibt.

www.lehni.ch

 

Der Text wurde im Dezember 2020 im Magazin «Schweizer Manufakturen für Wohnkultur» publiziert.