An diesen Urlaubsdestinationen scheint die Zeit stillzustehen. Und ist das nicht genau das, was wir uns für unsere Ferien wünschen? Ein Ferienhaus, ein Hotel und eine Jugendherberge der besonderen Art.
Ferien im Baudenkmal: Casa Malussi
Die Häuser, die man über die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» mieten kann, sind längst kein Geheimtipp mehr. Seit ihrer Gründung 2005 ist das Angebot stetig gewachsen. Doch wer für dieses Jahr auf der Website noch auf die Suche nach einem Feriendomizil geht, wird feststellen, dass die besonderen Unterkünfte sehr gefragt sind. Eines der neusten Objekte – das gilt nur für die Eröffnung als Urlaubsunterkunft, keinesfalls jedoch für das Alter des Gebäudes – ist die Casa Malussi. Das vor 500 Jahren erbaute Steinhaus ist das älteste Wohnhaus im Bündner Bergdorf Bondo im Val Bregaglia. Die Casa Malussi wurde seit mehreren Jahren nicht mehr bewohnt und 2021 vom heutigen Besitzerehepaar, das in direkter Abstammung zur Erbauerfamilie steht, sanft restauriert. Sämtliche Arbeiten wurden von ortsansässigen Handwerker*innen ausgeführt. Die neuen Einbauten sind bewusst aus schlichten Materialien gefertigt, um den Bestand nicht zu konkurrenzieren; neue Wand- und Bodenschichten sind in Fichte Natur belassen, Möbel und Einbauten bestehen aus Kastanienholz und Schwarzstahl. Für Gemütlichkeit sorgen eine offene Feuerstelle in der Küche, ein Stubenofen und ein Specksteinofen. Und wer in der warmen Jahreszeit zu Gast ist, kann sogar den traumhaften Garten geniessen.
Ausgezeichnet: Hotel «Chez Elsy» und Jugendherberge Schloss Burgdorf
Die Schweiz ist reich an geschichtsträchtigen Hotels und Restaurants. Genau diese würdigt jedes Jahr ICOMOS Suisse, die Schweizer Landesgruppe des Internationalen Rats für Denkmalpflege – in Zusammenarbeit mit hotelleriesuisse, GastroSuisse und Schweiz Tourismus – durch die Auszeichnung Historisches Hotel/Restaurant des Jahres. Erstmals ging die Auszeichnung in diesem Jahr an ein Hotel aus der Nachkriegszeit. Das «Chez Elsy» in Crans-Montana ist bis heute praktisch unverändert. Die Seele der Sechziger soll charmant und einladend gehalten und mit der richtigen Portion Modernität aufgewertet werden, das ist das Ziel der Besitzerinnen. Drei Generationen arbeiten heute zusammen: Elsy Praplan, die mit ihrem verstorbenen Mann Andrè das Hotel gegründet hat, ihre Tochter Erika und ihre beiden Enkelinnen Anne und Elodie Sermet. Ein Gesamtkunstwerk, in dem man sich mehr als nur wohlfühlen kann.
Einen Besuch wert ist auch die Jugendherberge Schloss Burgdorf, die mit einem Spezialpreis ausgezeichnet worden ist. Seit 2020 präsentiert sich das Schloss, eine der ältesten und bedeutendsten Burganlagen der Schweiz, als offener und lebendiger Ort. Eine Jugendherberge, ein Restaurant, ein Museum und ein Traulokal bilden ein stimmiges Gesamtkonzept. Vorbeischauen lohnt sich!