Vom Kinderstuhl zum Designklassiker

Stokke: 50 Jahre Tripp Trapp

Zwei Tripp Trapp Stühle von hinten fotografiert in der Sonderedition zum 50. Jubiläum in hellem Eschenholz vor einem pinken Hintergrund.

Der klassische Kinderstuhl Tripp Trapp feiert sein 50-Jahre-Jubiläum mit einer Sonderedition.

Wie bei den meisten guten Produkten, steht hinter der Idee eine noch bessere Geschichte. So auch beim Kinderstuhl Tripp Trapp von Stokke, der sich in den letzten 50 Jahren zur regelrechten Designikone gemausert hat.

Die Idee kam dem norwegischen Designer Peter Opsvik aus der Not heraus. Sein zweijähriger Sohn war damals seinem Hochstuhl entwachsen und die Eltern fanden partout keinen passenden Kinderstuhl, in dem der Sohn bequem am Tisch sitzen konnte. Opsvik kreierte darauf hin selbst einen Stuhl, der an die Grösse des Kindes angepasst werden kann und jederzeit einen komfortablen, ergonomischen Platz am Esstisch bietet. So war der Tripp Trapp 1972 geboren.

In den ersten Skizzen von Designer Peter Obsvik ist die Problematik herkömmlicher Stühle ersichtlich.

Die Idee war, ein Kinderstuhl zu entwerfen, an dem Kinder jeden Alters bequem am Tisch sitzen können.

Entstanden ist der Tripp Trapp.

Ein Stuhl, der mit den Kindern mit wächst und eine nachhaltige Sitzlösung bietet.

Bereits in den frühen Jahren erreichte der Stuhl Kultstatus. Heute gilt er bereits als Klassiker.

Heute, 50 Jahre später, ist das Design des Kinderstuhls noch immer so simpel wie genial, denn der Stuhl wächst praktisch mit dem Kind mit. Die Sitz- und Fussplatten können dabei in Höhe und Tiefe verstellt werden, was dem Kind eine optimale Bewegungsfreiheit ermöglicht und den Stuhl zu einem nachhaltigen und langlebigen Familienbegleiter macht. Im Fokus des Designs stand seit Beginn die Förderung der Eltern-Kind-Beziehung. «Ich bin grosser Befürworter einer Tischkultur, die ein aktives Miteinander von Kindern und Erwachsenen ermöglicht», so Peter Opsvik.

Dank dem zugehörigen Newborn Set können Babys bereits ab Geburt im Tripp Trapp am Familienleben am Esstisch teilhaben. So wird nicht nur die gesunde Entwicklung des Kindes sowie seine sprachlichen und feinmotorischen Fähigkeiten gefördert, sondern auch das Zusammensein zelebriert.

Ich bin grosser Befürworter einer Tischkultur, die ein aktives Miteinander von Kindern und Erwachsenen ermöglicht. 

In den vergangenen 50 Jahren begleitete der Design-Klassiker rund 13 Millionen Familien rund um den Globus und gestaltete das Familienleben regelrecht mit. Kaum ein anderes Möbel hat es aus der Kinderecke auf den Designzenit geschafft. Seine Attribute, sein Look und die Funktionalität überzeugten aber nicht nur Familien, auch Museen auf der ganzen Welt wurden auf das ikonische Kindermöbel aufmerksam. So stand der Tripp Trapp bereits in Sonderausstellungen zum Thema Einrichtung in Museen wie dem MoMA in New York oder dem Victoria & Albert Museum in London. Erfinder Peter Opsvik zeigt sich im Interview dennoch bescheiden.

Peter Obsvik, Designer und Erfindes des Stuhls Tripp Trapp.

Sie haben den «German Design Award 2021» in Gold für «Excellent Product Design» und «Designklassiker und Re-Editionen» erhalten, wie war das für Sie?
Peter Obsvik: 
Es ist immer gut, positive Kritiken zu bekommen. Ich hoffe jedoch, dass die Auszeichnung mehr Produktdesigner dazu inspirieren wird, eine lange Lebensdauer anzustreben und unnötige und häufige Änderungen des visuellen Designs zu vermeiden.

Warum haben Sie sich für die Verwendung von Buchenholz für den Tripp Trapp-Stuhl entschieden? Hat es irgendwelche besonderen Eigenschaften?  
PO:
Die Holzart, die für den Tripp Trapp verwendet wird, wurde von Stokke ausgewählt. Buche wird generell gerne für Möbel verwendet, weil das Holz in der Regel gerade, stabil und gut geeignet ist. Ich persönlich würde mir wünschen, dass mehr Menschen geöltes Holz anstatt Farbe oder Lack verlangen würden.

Hat Ihr Zitat: «Ich bin grosser Befürworter einer Tischkultur, die ein aktives Miteinander von Kindern und Erwachsenen ermöglicht.» – heute noch immer Gültigkeit? 
PO:
Ja, das hat es. Der Tripp Trapp bietet normale, funktionale Masse für Kinder (und Erwachsene) unterschiedlicher Grösse. Ich hoffte und hoffe immer noch, dass dies das Sitzen am Tisch angenehmer und die Ausübung von Tätigkeiten am Tisch einfacher machen würde. Dadurch, dass kleine Kinder auf einem erhöhten Sitz sitzen, wird der Grössenunterschied zwischen Erwachsenen und Kindern verringert und die Interaktion zwischen ihnen verbessert. Das Leben am Tisch wird entspannter, und die Kinder können sich leichter konzentrieren, wenn die physische Umgebung an ihre Grösse und Bedürfnisse angepasst ist. Kleinkinder versuchen immer ältere Kinder oder Erwachsene zu imitieren und von ihnen zu lernen, wenn sie sehen, wie andere sich benehmen oder Dinge tun. Kinder sind sehr aktiv und immer bestrebt, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Dazu ist der Stuhl da. Am Anfang wirkt das Tripp Trapp Baby Set wie ein Schutz, wenn das Kleinkind jedoch allmählich in der Lage ist, selbständig auf und ab zu klettern und frei zu sitzen, sollte das Baby Set entfernt werden. Von da an kann das Kind selbständig auf den Stuhl krabbeln und sich hinsetzen.  Eine gute Abstellfläche für die Füsse ist für uns alle eine Voraussetzung, um bequem und aktiv zu sitzen. Das Sitzen mit baumelnden Füssen ist sehr unangenehm und erschwert den Positionswechsel.

Der skandinavische Erziehungsstil lässt auch Freiräume zu.

Sie sind eine Autorität in Sachen Sitzen (und Umdenken) - der Körper bewegt sich und der Stuhl passt sich an. Haben Sie Tipps für all die Millionen von Menschen, die derzeit von zu Hause aus arbeiten und von denen die meisten keinen ergonomisch optimalen Stuhl benutzen? Warum nicht einen Tripp Trapp für das Homeoffice von Erwachsenen verwenden?
PO:
Sicher, das könnte funktionieren, aber achten Sie darauf, die untere Fussplatte zu entfernen, die bei Erwachsenen das natürliche Aufsetzen der Füsse auf den Boden verhindern kann. Für den Langzeitgebrauch in der Wohnung empfehle ich Erwachsenen jedoch Stühle, die dynamischer sind. Siehe Vorschläge auf unserer Website (www.opsvik.no).

Haben Sie den ersten Prototyp mit höhen- und tiefenverstellbarem Sitz und Fussplatte(n) selbst gebaut - wenn ja, können Sie mehr darüber sagen, wo Sie es gebaut haben, wie lange es gedauert hat und ob Ihr Sohn es mit Ihnen ausprobiert hat?
PO:
Den ersten Prototypen habe ich aus Spanplatten gebaut, den zweiten aus Buche. Damals hatte ich ein staatliches Stipendium und konnte daher die Einrichtungen des Technologischen Instituts in Oslo nutzen. Der dritte Prototyp wurde von der Firma Stokke hergestellt. Im Jahr 1972 waren die einzigen Sitzvorrichtungen für Kinder ab zwei Jahren niedrige Stühle, bei denen das Kind mit den Füssen auf dem Boden sass. Wenn Kinder am Erwachsenentisch sassen, benutzten sie gewöhnliche Stühle, die für Erwachsene konzipiert und gedacht waren. Mein Ziel war es, dass auf einem Stuhl Menschen aller Grössen ab etwa 6 Monaten auf natürliche Weise am selben Tisch sitzen können. Ich begann damit, dass ich alle Grössen von Menschen mit den Ellbogen auf Höhe der Tischplatte zeichnete. Da die Ellenbogen und der untere Rücken mehr oder weniger auf gleicher Höhe liegen, konnte die Höhe der Rückenlehne auf Tischhöhe eingestellt werden. Die einzigen Teile, die verstellbar sein mussten, waren der Sitz und die Fussstütze. Diese mussten sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe verstellbar sein. Wir wissen, dass die Füsse den grössten Teil unserer Bewegungen steuern, auch beim Sitzen. Deshalb ist es wichtig, eine breite und solide Fussstütze zu haben, die auf die richtige Höhe eingestellt ist. Dieser «Boden» gibt dem Kind die Kontrolle, er erleichtert die Bewegung und den Wechsel der Sitzhaltung.

Ihr kultiger Tripp Trapp ist dieses Jahr 50 Jahre alt. Was wünschen Sie sich? 
PO:
Ich wünsche mir, dass der Stuhl auch an die nächsten Generationen weitergegeben wird.

Der beliebte Stuhl wächst praktisch mit dem Kind mit – denn die Sitz- und Fussplatten können in Höhe und Tiefe verstellt werden.

Dank dem zugehörigen Newborn-Set können Babys bereits ab Geburt im Tripp Trapp am Familienleben am Esstisch teilhaben.

Der Tripp Trapp gibts in verschiedenen Ausführungen von schlicht bis bunt.

Limitierte Sonderedition

Das 50-Jahre-Jubiläum feiert Stokke mit aussergewöhnlichen Sondereditionen. Um die Handwerkkunst und Detailgenauigkeit des Stuhls hervorzuheben, entwickelte Stokke eine limitierte Auflage von 15'000 Stück in Eschenholz nature. «Stokke hat sich für Eschenholz entschieden, weil es besonders hochwertig und elegant ist. Die vielfältigen Jahresringe in hellen und dunklen Tönen liegen dicht beieinander. Der marmorartige Verlauf ergibt ein unverwechselbares Muster, sodass jeder Stuhl dieser limitierten Edition wirklich einzigartig ist».

Die Sonderedition zum Jubiläum ist aus edlem Eschenholz und auf 15'000 Stück limitiert.

Jeder Stuhl hat zudem eine eigene Nummer und ist mit dem 50 Jahre Tripp Trapp-Logo als Lasergravur versehen.

Zusätzlich trägt jeder Stuhl der Sonderedition seine eigene Nummer und ist mit dem 50 Jahre Tripp Trapp-Logo als Lasergravur versehen – eben wie ein richtiges Kunstwerk. Nebst der Ausführung in Eschenholz gibt es zum Jubiläum eine weitere Variante von 3'000 Stück in Eschenholz weiss sowie ein spezielles 50-Jahre-Kissen von Tripp Trapp, das ebenfalls auf 10'000 Stück limitiert ist.

www.stokke.com

Happy Birthday Tripp Trapp!