Moderner Kubus

Baden-Württemberg: Perfektes Architektenhaus für Grossfamilie

Zwischen einer Lagerhalle, dem rechtwinklig dazu angeordneten Wohnhaus und einem mächtigen Baum bleibt der Blick in die angrenzende Landschaft frei.

«Blumenwiesen, blühende Obstbäume, eine unverbaubare Sicht auf die Landschaft und ein grosses Grundstück am Rand einer Industriezone – dies waren die Gegebenheiten, die die fünfköpfige Familie auf den Tisch legte», erzählt Architekt Jürgen Haller. Das Bauland am Ortsrand im Gewerbegebiet hat die Bauherrin geerbt und befindet sich an geradezu privilegierter Lage. Es ist nur einige Minuten vom Zentrum von Dellmensingen, einem Stadtteil von Erbach im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg entfernt. Früher wurde dieser begehrte Flecken Erde landwirtschaftlich genutzt und lag zudem direkt neben dem elterlichen Betrieb.   

Lagerhalle als Schutzschild

Um die Hürde «Wohnen im Gewerbe» zu überwinden, mussten 70 Prozent des Baulandes gewerblich genutzt werden. Jürgen ­Haller konzipierte in einem ersten Schritt eine zweigeschossige, flexibel nutzbare Lagerhalle, die mit ihrem länglichen, riegelartigen Volumen einen klaren Abschluss zum Gewerbegebiet bildete. Der rechtwinklig zum Wohnhaus positionierte Bau, der mit einer Holzfassade in Weisstanne verkleidet ist, ordnet sich in einem zweiten Schritt mit einem mächtigen Baum zur offenen Landschaft hin zu einer intimen Hofsituation.

Die Holzfassade in Weisstanne funktioniert wie ein Vorhang und kleidet den klaren, zweistöckigen Baukörper ein.

Die helle Weisstannentäfelung und die etwas dunkleren Eichenböden nähern sich mit der Zeit farblich und atmosphärisch an. 

Der Ess- und Wohnbereich bilden das Zentrum des Hauses.

Zur Landschaft hin kreierte der Architekt eine unterschiedlich bespielte Vorzone – teils offen, teils geschlossen.

Zoniertes und offenes Raumgeflecht

Eines war den zukünftigen Bewohnern besonders wichtig – die Familie. «Die Rommels wünschten für sich und auch für ihre Gäste ein modernes, zeitgemässes und nachhaltiges Gebäude, das ihren unterschiedlichen familiären Ansprüchen gerecht wird», so Jürgen Haller. 

Dies spiegelt sich vor allem im Innenraum wider. Beide Geschosse präsentieren sich als vielschichtiges, klar zoniertes und punktuell offenes Raumgeflecht. Der Eingangsbereich mit der zweiläufigen Treppe teilt sowohl im Erd- wie im Obergeschoss in zwei Zonen. Auf der Gartenebene bilden der zentrale, grosszügig geschnittene Ess- und Kochbereich sowie eine überraschend klein dimensionierte Wohnecke den fliessenden Lebensraum der Familie. Im nördlichen Teil befindet sich eine raumartige Struktur mit Arbeits- und flexibel nutzbaren Zimmern. Im Obergeschoss trennt der offene Erschliessungs­bereich das Reich der Eltern mit einer grosszügigen Wellnesszone von den Kinderzimmern, denen eine breite Spielzone vorgelagert ist – auch ein Fussball fliegt da nicht selten durch die Gegend.

Jürgen Haller hat ein Haus geschaffen, das der fünfköpfigen Familie auf den Leib geschneidert ist und wie selbstverständlich auf die Vorgaben des Ortes reagiert.

Den gesamten Artikel mit weiteren Fotos und Pläne finden Sie in der Oktober Ausgabe von Das Ideale Heim.